Ganz Handball-Deutschland ist stolz auf die Europapokal-Titel, die der SC Magdeburg
und der THW Kiel errungen haben. Das ergab eine Umfrage von
Sport1
unter Prominenten der
deutschen Mannschaftsballsportart Nummer zwei.
Stimmen zu den deutschen Europapokal-Erfolgen:
Heinz Jacobsen (Vorsitzender der Handball-Bundesliga-Vereinigung Männer):
Das ist für den
deutschen Handball ein Erfolg, den wir sicherlich für die Außendarstellung sehr gut nutzen
können und auch müssen. Der Erfolg in der Champions League für den SC Magdeburg hat natürlich
eine ganz besondere Bedeutung, weil wir damit erstmalig seit Einführung dieser Champions League
diesen Titel erreichen konnten. Wir bezeichnen uns immer als 'stärkste Liga der Welt', aber
diesen krönenden Titel, den haben wir bisher nicht erringen können. Und damit hat der SC
Magdeburg in erster Linie für sich selbst einen Riesen-Erfolg erreicht, aber auch für die
gesamte Bundesliga ist das von ungemein großer Bedeutung. Das gleiche gilt natürlich auch für
den Erfolg des THW Kiel gegen die bisher 'beste Vereinsmannschaft der Welt', wie sie bezeichnet
werden, den FC Barcelona. Auch das ist für uns ein Riesenergebnis und untermauert den Anspruch
'beste Liga der Welt' zu sein. Das ist ein Riesen-Erfolg für den deutschen Handball und damit
haben wir glaube ich in jeder Beziehung die Weltspitze erreicht.
Bob Hanning (Trainer SG Willstätt/Schutterwald und Ex-National-Co-Trainer):
Ich sehe einen deutlichen Aufwärtstrend in unserer
Sportart. Mit dem 'Auslöser' Nationalmannschaft und dem Gewinn der europäischen Krone und dem
Sieg des THW gegen Barcelona merkt man, dass wir die Chance haben in eine andere Dimension
vorzustoßen. Die deutsche und die spanische Liga sind die stärksten der Welt, wobei man sagen
muss, dass die deutsche Liga noch deutlicher ausgeglichen ist, als die spanische. In Spanien
gibt es nur die Spitze und in Deutschland kann der Letzte den Ersten schlagen. Von daher haben
wir schon den Anspruch darauf, die 'stärkste Liga der Welt' zu sein.
Insgesamt war das wohl das, wonach wir jahrelang gelechzt
haben, nämlich die Champions League zu gewinnen. Was uns leider nicht gelungen ist, haben die
Magdeburger im ersten Anlauf geschafft. Wir haben das Selbstverständnis, das wir von der
deutschen Liga haben - nämlich die stärkste Liga der Welt zu sein -, untermauert. Für den THW
Kiel war wichtig, dass man endlich mal die Ausnahmemannschaft des Jahrzehnts geschlagen hat -
das war aber insgesamt für den deutschen Handball wichtig. Wir haben uns immer ganz oben
angesiedelt gefühlt, die Insider sowieso, aber jetzt haben wir nach außen hin auch deutlich
untermauert, indem wir die Champions League gewonnen haben und indem der THW Kiel auch endlich
gegen Barcelona bestanden hat. Es ist sicherlich ganz wichtig für den deutschen Handball.
Der deutsche Handball hat das Prädikat 'stärkste Liga der
Welt' eindrucksvoll bestätigt und wir können alle froh sein, dass Magdeburg endlich einmal die
Champions League nach Deutschland geholt hat. Das erfolgreiche Abschneiden sowohl von Flensburg
als Finalteilnehmer wie aber auch des THW Kiel, die Barcelona geschlagen haben, das ist ein
Ausrufezeichen und zeigt einfach, dass wir auch in der Breite die Liga sind, wie
vergleichsweise die NBA im Basketball. Momentan setzt der deutsche Handball neue Maßstäbe. Wir
haben unseren Stellenwert untermauert und ich hoffe auch, dass wir das im nächsten Jahr
zementieren können.
Peter Sichelschmidt (Sportdirektor des Deutschen Handball-Bundes):
Das ist natürlich ein
Riesen-Erfolg und neben dem Glückwunsch an Magdeburg und Kiel und auch unsere
Nationalmannschaft muss man natürlich bei aller Bescheidenheit sagen, dass gerade die
Bundesligamannschaften der Männer gezeigt haben, dass wir tatsächlich von der 'stärksten Liga
der Welt' sprechen dürfen. Jetzt ist es nur an der Zeit, diese Euphoriewelle umzusetzen. Das
wird schon schwierig genug. Das ist das Nonplusultra für jede Vereinsmannschaft, ein einziges
Mal die Champions League zu gewinnen. Dass der SC Magdeburg gewonnen hat ist natürlich schon
sensationell, aber es gibt auch durchaus andere Vereine, denen dieses Kunststück gelungen ist.
(© 2002 Sport1, von Tanja Eberl)