16./17.05.2002 - Letzte Aktualisierung: 17.05.2002 | Bundesliga |
Update #3 |
Sport1 berichtet weiter, daß Heinz Jacobsen, Vorsitzender der HBVM, bei der Verkündung des Beschlusses angespannt schien: "Ich glaube, daß diese ganze Arie dem Image des Handballs extrem geschadet hat. Ich hoffe, daß so etwas nie wieder vorkommt."
Jacobsen machte laut Sport1 keinen Hehl daraus, daß er ein Befürworter der Lizenzerteilung war. Wie allerdings das Gremium abstimmte, wurde verschwiegen. Laut Sport1 gab es offenbar heftige Gegenstimmen. Der ehemalige Bundestrainer Horst Bredemeier (Minden) und Kiels Manager Uwe Schwenker erklärten danach ihren Rücktritt aus dem Ligaausschuss. Wie Sport1 erfuhr, wurde noch im Anschluss an die Sitzung bis in den Abend hinein weiterdiskutiert.
Fynn Holpert, Manager des TBV Lemgo, reagierte gegenüber Sport1 bestürzt über die Vorfälle: "Es bleibt ein fader Beigeschmack. Und es bleiben viele Fragen offen. Warum sind Uwe Schwenker und Horst Bredemeier zurückgetreten? Nun müssen alle, die Bundesliga und die Öffentlichkeit, über diese Entscheidung aufgeklärt werden. Damit gebe ich mich nicht zufrieden."
THW-Manager Uwe Schwenker und Ex-Bundestrainer Horst Bredemeier (GWD Minden) erklärten spontan ihren Rücktritt aus dem Ligaauschuß. Schwenker sagte gegenüber den KN: "Wir konnten nach unseren Richtlinien nicht gegen die Empfehlung der Gutachter entscheiden. Hotti und ich wollten mit unserem Schritt aber unsere Verantwortung für die Liga dokumentieren, das sind wir dem Handball schuldig. Es gibt massive Zweifel daran, daß die von Nordhorn vorgelegten Zahlen stimmen. Das ist aber ausdrücklich kein Vorwurf gegen den Gutachterausschuß."
Auch gegenüber Sport1 erklärte Schwenker seinen Rückzug. Er stellt den ganzen Vorgang des Lizensierungsverfahrens in Frage: "Der Gutachter-Ausschuß muß auf Grund der ihm vorgelegten Zahlen eine Lizenzempfehlung ausgeben oder nicht. Dem müssen wir als Ligaausschuß folgen. Ich aber bin in dieses Amt gewählt worden, um die Interessen der Vereine wahrzunehmen. Ich bin der Liga, dem Handball und meinem Gewissen gegenüber verpflichtet. Ich selbst stelle die Zahlen der HSG Nordhorn in Frage."
Laut Sport1 sollen die Personalkosten der Niedersachsen nur knapp 55 Prozent von denen des THW Kiel betragen und sind vergleichbar mit denen von GWD Minden. Das bei Top-Stars wie Welthandballer Skrbic, Gentzel, Vranjes, Solberg, Hagen, Larsson oder Lindgren. "Letztlich sind wir im Ligaausschuss verpflichtet, der Empfehlung der Wirtschaftsprüfer zu folgen", so Schwenker. "Ich aber konnte dies mit meinem Gewissen nicht vereinbaren und habe die Konsequenzen gezogen."
Das ganze Interview lesen Sie unter NDR-Online: HSG-Manager Bernd Rigterink attackiert Uwe Schwenker.
(16./17.05.2002) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |