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24.03.2003 Karlchen

Karlchen im Winterschlaf

Manchmal möchte ich einfach schlafen - so lange bis die Welt wieder ein bißchen bunter ist. Ich möchte nichts mehr von Dieter Bohlen hören, will keinen Superstar suchen, die Reden von George W. verpassen. Und es fällt einfach schwer in dieser Saison das ständige Auf und Ab unseres THWs zu verdauen. Irgendwie scheint die Glücksgöttin Fortuna die Spielzeiten der Zebras zu verschlafen oder sie ist einfach noch in einem tiefen Winterschlaf.
Aber vielleicht hat ja auch der Philosoph Arthur Schopenhauer recht, der gesagt hat, der Schlaf ist für den Menschen, was das Aufziehen für die Uhr. Vielleicht wird die "Uhr" des THW in diesem Jahr aufgezogen. Wenn mein Chef mich ein wenig schläfrig durch die Gegend laufen sieht, versuche ich ihm immer von einem russischen Märchen zu erzählen, in dem ein junger Bauer jahrelang schläft, um dann, mit der im Schlaf gesammelten Kraft, wahre Heldentaten zu vollbringen. Nun, meinem Chef imponiert das nicht besonders und ich bekomme einen Haufen Ärger, aber vielleicht liegt in der russischen Legende doch ein kleiner Kern Wahrheit. Das heißt ja nicht, daß man in diesem Jahr nicht noch allerhand erreichen kann, daß sich nicht die Zebras nach einem vorderen Tabellenplatz strecken können. Schlafende Riesen sind gefährlich, das werden sicher noch einige Gegner erfahren müssen. Übrigens die vierbeinigen Zebras der Savanne schlafen auch nur kurz, drei Stunden etwa.

Großartig wäre es natürlich, wenn man es mit dem Schlaf so halten würde, wie die Delphine, die wohl die intelligenteste Form des Schlafes beherrschen. Bei ihnen schläft immer nur eine Gehirnhälfte, so sind sie ständig wach und erholen sich trotzdem. Überhaupt wach sein - alle Träumenden wissen, daß man manchmal denkt wach zu sein und dabei schläft man doch tief und fest. Wenn also mehr Schlaf gefordert wird, dann deshalb, damit der Mensch wacher ist, wenn er wach ist. Nun gibt es bestimmt ein paar unentwegt Umtriebige, die sofort Napoleon zitieren, wenn es um den Schlaf geht. Der meinte einst: "Erwachsene Männer brauchen drei Stunden Schlaf, junge vier, Frauen und Kinder fünf. Und nur Idioten sechs." Nun hat der kleine Korse ja nachweislich großes Unheil über die Menschen gebracht und so halte ich es eher mit dem alten Goethe, einem leidenschaftlichen Langschläfer, der an seine Geliebte Charlotte v. Stein einmal schrieb: "Ich kenne nur zwei Götter: Den Schlaf und Sie."

Also seien wir Fans nicht ungeduldig. Auch wenn unsere Zebras 'mal ein bißchen schläfrig daher trotten, sie werden wieder aufwachen. Und haben früher die alten Ägypter geglaubt, Schlafende dürfe man nicht aufwecken, weil ihre Seele gerade außerhalb des Körpers spazierengeht und so Körper und Seele getrennt werden könnten, so sind wir ja aufgeklärte Wesen und können durch tausendfaches Rufen, Klatschen und Tröten unsere Zebras aufwecken und wieder in Trab bringen. Und noch etwas könnte beim Aufwachen helfen. Die Meteorologen sagen, daß der Frühling sich mit etwa 60 Kilometer am Tag Richtung Norden bewegt. Das große Erwachen steht also kurz bevor.


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