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15.04.2003 Interview

Uwe Schwenker im Interview: Europapokal noch nicht abgehakt

Die Chancen einer Kieler EHF-Pokal-Teilnahme im kommenden Jahr sind derzeit nur sehr gering, aber THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker hat die Qualifikation noch nicht abgehakt. Im ZEBRA Gespräch mit living sports appeliert er, die Saison vernünftig zuende zu spielen.
Zebra:
Herr Schwenker, wo positioniert sich der THW Kiel nach seiner Niederlage in Essen nun selbst?
Uwe Schwenker:
Uwe Schwenker.
Klicken Sie für weitere Infos! Uwe Schwenker.
Für uns ist es inzwischen sehr schwer - und es wird immer schwieriger - noch die Qualifikation für den EHF-Pokal des kommenden Jahres zu schaffen. Gerade in Kenntnis unseres Restprogramms kann man nur spekulieren, ob es wirklich noch langen könnte - aller Wahrscheinlichkeit nach werden wir leer ausgehen.
Zebra:
War es das also für diese Saison?
Uwe Schwenker:
Nein! Vielmehr haben wir nun als Verein und mit unserer Mannschaft die Verpflichtung unseren Fans und unserem Umfeld gegenüber, die Saison bestmöglich zuende zu bringen.
Zebra:
Sie wurden vor dem Essen-Spiel zitiert, dieses Spiel sei die letzte Chance in dieser Saison noch einen Europapokalplatz zu erreichen.
Uwe Schwenker:
So war es zu lesen, aber das habe ich niemanden gegenüber gesagt und das glaube ich auch nicht.
Zebra:
Sie glauben also noch an die Qualifikation?
Uwe Schwenker:
Natürlich ist das nicht leicht, viele Spieler werden den Verein im Sommer verlassen und können dementsprechend auch keine große Ziele mehr mit dem THW erreichen. Trotzdem haben all unsere Spieler auch in Essen wieder alles erdenkliche gegeben und bis zum Abpfiff um die Punkte gekämpft. Man darf also niemanden irgendeinen Vorwurf machen. Wir werden auch in den verbleibenden Spielen versuchen, jedes einzelne zu gewinnen.
Zebra:
In der laufenden Spielzeit schied der THW Kiel im Viertelfinale der Champions League aus, insgesamt erreicht erstmals seit zehn Jahren kein deutscher Klub ein Europapokal-Finale. Ist es gerechtfertigt, von einem Debakel für die Bundesliga zu sprechen?
Uwe Schwenker:
Ja und nein. Natürlich hat die Bundesliga im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren schlecht abgeschnitten. Aber gleichzeitig ist es natürlich erfreulich, dass insgesamt das Niveau in den übrigen Ligen Europas gestiegen ist und andere Vereine als die bisher üblichen Spitzenklubs ein gewisses Niveau aufgeholt haben. Das ist eine erfreuliche Erkenntnis aus der Perspektive für eine gesamteuropäische Präsentation.
Zebra:
Darf sich die Bundesliga auch weiterhin zu recht "Die stärkste Liga der Welt" nennen?
Uwe Schwenker:
Das darf sie noch immer, denn nach wie vor ist die Bundesliga die ausgeglicheste und in der Breite am besten besetzte Liga der Welt - mit Abstrichen gilt das auch für Spanien. Unter dem Strich ist es natürlich ein Nachteil für die deutschen Klubs, wenn sie über die gesamte Saison mit Bundesliga und Pokalwettbewerben letztlich alle drei, vier Tage auf allerhöchstem Niveau antreten müssen. Andere Nationen haben schlicht den Vorteil, sich gezielt auf den Europapokal vorbereiten zu können.
(Das Gespräch führte Sascha Klahn (living sports).)


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