Aus den Kieler Nachrichten vom 10.02.2004:
Kiel - Er hat die Zähne zusammen gebissen. Wochenlang im Kraftraum
geschwitzt, als seine dänischen Landsleute bei der
Handball-EM Europa
aufmischten und Bronze gewannen. Muskeln aufgebaut, um das lädierte
linke Knie weiter zu entlasten. Alles umsonst. Heute wird THW-Linksaußen
Nikolaj Jacobsen erneut operiert.
Zum vierten Mal innerhalb von knapp zwei Jahren. Im September 2001 zog
er sich im
Saisonauftaktspiel gegen Wallau einen Knorpelschaden zu, im
Dezember wurde operiert. "Damals dachte ich auch, es wäre nur eine
Kleinigkeit", erinnert sich
Jacobsen. "Dann fiel ich acht Monate aus."
Geht es nach
Dr. Frank Pries, wird der 32-Jährige in vier Wochen
wieder Tore werfen können. Eine Schleimhautfalte und eine
Verknöcherung in der Sehne hat
Pries als Übeltäter ausgemacht. "Es
gibt keine Alternative. Die Ruhephase im Januar hat nichts gebracht."
Jacobsen selbst sieht der Operation mit gemischten Gefühlen entgegen.
"Ich hätte gerne darauf verzichtet, hoffe aber, dass es endlich besser
wird." Mit großer Zuversicht war er aus dem Sommerurlaub
zurückgekehrt. Eine Zuversicht, die auch das intensive Trainingslager
in Varel überstand. "Drei Einheiten am Tag und ich war immer dabei.
Ohne Probleme." Erst im Oktober, während eines Lehrgangs mit der
dänischen Nationalmannschaft, meldete sich der Schmerz zurück und
verurteilte Jacobsen zur Kurzarbeit im THW-Dress. "Ich will unbedingt
noch ein paar Spiele für Kiel machen", meint der Däne, der nach dieser
Saison nach Viborg zurückkehrt.
Ein Höhepunkt, den Jacobsen auf keinen Fall verpassen will, ist das
Final-Four in Hamburg am 1./2. Mai. Dann, wenn die vier Halbfinalisten
im DHB-Pokal vor knapp 14000 Zuschauern ihren Champion ausspielen.
Zwischen dem THW Kiel und der Handball-Party in der Color-Line-Arena
steht aber noch die HSG Düsseldorf. Der Tabellenführer der Zweiten
Liga Süd erwartet die Kieler morgen (20 Uhr) in Ratingen zum
Viertelfinale.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 10.02.2004)