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24.03.2004 Karlchen

Karlchen: Die schönste Stadt der Welt

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Kiel ist die schönste Stadt der Welt. Nun sagen zwar manche, es gäbe noch größere Städte, andere glauben an Prunkvollere und es soll sogar welche geben, die behaupten, es gibt Städte, in denen würde die Sonne öfter scheinen. All dies rüttelt nicht an meinem Glauben. Und zu dem "Schönen" in Kiel gehört natürlich der THW. Auch wenn dort Menschen vieler verschiedener Nationen spielen, vereint Spieler und Zuschauer doch zumindest für eine Weile Eines, sie sind Kieler aus Überzeugung.
Nun habe ich gerade ein Lexikon gefunden über das Beschimpfen von Städten und habe natürlich sofort nachgeschaut, wie denn unsere Konkurrenten so leben. Als erstes nehme ich mir die Mannschaft von Tusem Essen vor und... sofort tun sie mir leid, denn da hockt fies die Druckerschwärze und piesackt : "In Essen lebt man nicht, in Essen geht man einkaufen, oder man verlängert im Rathaus seinen Personalausweis." Und dann kommt es noch schlimmer für die Essener, denn in der Stadt sei "schon die Luft eine Unverschämtheit." Noch ärger trifft es die Magdeburger. Auf die hagelt es geradezu Beschimpfungen, so urteilt der preussische General Helmuth von Moltke über die Metropole von Sachsen-Anhalt, es sei dort alles so schrecklich langweilig. Und ein anderer Reisender meint sogar, wenn man die Poesie gründlich ausrotten wolle, sollte man die Dichter nach Magdeburg schicken. Fast können die einem schon Leid tun und fast scheint es, als wenn der Champions League-Gewinn eine Art Trostpflaster für die Magdeburger war, aber das Schicksal hat ja nicht immer so viel Mitleid. Wie aber geht es unserem anderen großen Konkurrenten, den Spielern von Lemgo? In was für einer Stadt haust Schwarzer? Nur eine dünne Notiz, demnach könne nur einer der einen vorzüglichen Geschmack an toten Gassen hat, Gefallen an Lemgo finden, der Rest der Menschheit aber solle die Stadt meiden. Na ja, einmal in der Spielzeit, lässt es sich nicht umgehen. Auch Immel, Lavrow, Berehnds und die anderen "Panther" von Wallau haben es nicht leicht mit ihrer Stadt, zu der die Titanic schrieb, "Es wird immer hässlicher, zum Glück aber auch teurer." Kein Wunder, dass sich die Schwalb-Zöglinge da einen Raubtiernamen geben, um in dem Dschungel zu überleben.

Ja ... ziemlich fies das ganze Lexikon, aber wie sagt schon Erich Kästner: "Der Mensch ist nicht böse, nur gemein." Und jetzt der Blick in den Norden. Tja, meint da einer, Hamburg sei ein irdisches Paradies... für Regenschirmhändler! Andere halten die Stadt für einen geweihten Tempel der Langeweile. Und dann bekommt auch unser Kiel ihr Fett weg. Ernst von Salomon schreibt, Kiel "trägt das Signum der Bescheidenheit von Anfang an". Wir sind halt nicht so laut, Herr von Salomon, überzeugen lieber als zu tönen. Und was der Vorwurf soll, die Kieler hätten es mit den Kneipen ... nun, das kann ich mir überhaupt nicht erklären... Aber eine Stadt kommt in dem Buch gar nicht vor. Und noch schrecklicher als geschmäht zu werden ist... wenn man einen gar nicht beachtet... schlimm Flensburg, oder?

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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