05.05.2004 | Mannschaft / Umfeld |
"Die allermeisten Schweden sind sehr stolz auf IKEA", sagt Marcus Ahlm. "Eine ganz kleine Firma ist ganz groß herausgekommen und heute überall auf der Welt zu finden. Es ist immer schön, wenn man irgendwo unterwegs ist und dann ein IKEA-Schild sieht. Dann schlägt das Herz höher." Für den schwedischen Handballnationalspieler und seine vier Landsleute Mattias Andersson, Martin Boquist, Stefan Lövgren und Johan Pettersson in Diensten des THW ist auch das blau-gelbe Warenhaus in Kiel ein Stück Heimat. "Damit sind wir groß geworden", erinnert sich Lövgren. "Vom Kinderzimmer bis zum heutigen Eigenheim - wir haben immer bei IKEA eingekauft."
Bei seiner ersten Auslandsstation in Niederwürzbach war die ortsansässige Filiale Lövgrens erster Anlaufpunkt, um Lebensmittel einzukaufen. "Im Schweden-Shop gibt es Knäckebrot, Kaviar und schwedisches Weingummi. Das ist einfach wie zuhause", sagt Andersson. Insbesondere die heimatlichen Süssigkeiten haben es ihm und seinen Kollegen angetan. "Aber nur als Bonus für Freitag- oder Samstagabend", wie Martin Boquist versichert. IKEA sei ein Geschäft, in dem es einfach alles gibt und wo es fast unmöglich ist, hinzugehen ohne mit irgendwas hinauszukommen, sind sich die Handballer einig. "IKEA steht für viele Kleinigkeiten, meine erste Wohnung und das Billy-Regal", erinnert sich Johan Pettersson. Wie bei ihm und seinen vier Kollegen auch, sind wohl in den meisten schwedischen und auch deutschen Haushalten ein oder mehrere Artikel aus dem Sortiment des Einrichtungshaus zu finden - Selbstaufbau inbegriffen.
Doch was macht dieses schwedische Erfolgsmodell aus? "In Schweden sagt man, die Deutschen seien so diszipliniert und hätten stets alles gut geplant. Doch die Schweden sind eigentlich genauso, nur würden sie vielleicht ein bisschen mediterraner in ihrer Art sein", meint Marcus Ahlm. Johan Pettersson sieht das Geheimnis darin begründet: "Schweden versuchen immer realistisch, locker und einfach zu bleiben." Für den IKEA-Erfolg verantwortlich sei wohl die echte Mannschaftsleistung, glaubt Martin Boquist. "Sie arbeiten weltweit und schaffen es, Kleinigkeiten im Auge zu behalten und dadurch persönlich zu bleiben", sagt Boquist, "und das ist schwedisch! Trotz ihres Erfolges bleiben sie mit beiden Füßen fest auf dem Boden." Charaktereigenschaften also, die auch die eigenen Fans an ihren Handball-Stars so schätzen. Fast könnte man meinen, der in diesen Tagen neu im IKEA-Sortiment auf den Markt gekommene Eckarbeitsplatz "Johan" wurde nach einem schwedischen Nationalspieler auf der Rechtsaußen- Position benannt.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
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