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14.06.2004 Medien / Mannschaft

Zwei alte Freunde - nur auf Zeit getrennt?

Unser Mitarbeiter Dr. Oliver Schulz wirft wieder einmal einen Blick in die internationalen Gazetten. Diesmal berichtet die norwegische Tageszeitung "Drammens Tidene" über die Norweger Frode Hagen und Glenn Solberg, die es aus Barcelona in die Bundesliga zieht.
Ungewöhnlich lang war die gemeinsame Zeit. Zehn Jahre - davon vier bei Drammen HK, vier in Nordhorn und zwei in Barcelona - sind nun zu Ende. Jetzt zieht es die beiden Freunde Frode Hagen (29) und Glenn Solberg (32), die zudem in der Nationalmannschaft zusammen spielten, zurück in die Bundesliga.

Beide haben ihre Zelte in der katalonischen Metropole im Mai abgebrochen. Die WM-Qualifikation gegen Ungarn ist mittlerweile gewonnen (siehe Bericht), nicht zuletzt dank starker Leistungen der beiden langjährigen Weggefährten. Beide verbringen nach etwa 70 Saisonspielen jetzt noch ein wenig Zeit zu Hause in Drammen, bevor es das kongeniale norwegische Duo dann Ende Juli an getrennte Arbeitsplätze zieht.

Frode Hagen wird für den THW auf Torejagd gehen, während Regisseur Solberg knapp 100 Kilometer nördlicher seinen früheren Trainer Kent Harry Andersson wiedertreffen wird. Neue Wohnungen sind bereits gefunden, die Umzüge über die Bühne gegangen.

Gegenüber Jostein Nilsen, Redakteur bei "Drammens Tidende", äußerten sich die beiden zu vergangenen Tagen und ihren Zukunftsplänen.

Nach so vielen gemeinsamen Jahren sei es schon sonderbar, nicht mehr für denselben Verein zu spielen. Sie könnten auf viele schöne gemeinsame Erlebnisse zurückblicken. Die geschaffte WM-Qualifikation sei für ihn Erleichterung und zugleich Ansporn, seine Karriere im Nationalteam fortzusetzen, bemerkt Solberg. Man habe hart dafür gearbeitet und hochverdient gewonnen, ergänzt Hagen. Jetzt haben beide die WM in Tunesien Ende Januar 2005 vor Augen.

Beide Spieler gehen von einem recht kurzen Aufenthalt in Deutschland aus, einem letzten Intermezzo als Profis, bevor sie beide nach Norwegen zurückkehren. Für ihn sei es der entgültig letzte Stop, stellt Glenn Solberg klar. Auch Hagen geht von einer nur winzigen Wahrscheinlichkeit aus, nach seiner Zeit beim THW noch weiter als Profi zu spielen.

Hagen und Solberg sind sich sicher, ihre Handballkarrieren dann auch gemeinsam ausklingen zu lassen: bei ihrem ursprünglichen Klub Drammen HK. Dort nämlich, wo alles begann, und von wo sie seit dem so erfolgreichen Jahr 1996 ihre gemeinsame internationale Reise antraten.

Er freue sich, zu Drammen HK zurückzukehren, erläutert Solberg, und auch Hagen verspüre große Lust darauf. Ein Fragezeichen steht indes noch vor dem Zeitpunkt, auch wenn Glenn andeutet, dies könne schon nächsten Herbst geschehen. Zusammen mit seinem Kollegen in der Nationalmannschaft, Svein Erik Bjerkrheim, sei er bereits an der Arbeit für eine Boutiquekette beteiligt.

Hagen habe sich aus familiären und beruflichen Gründen sehr mit einer Rückkehr nach Hause beschäftigt, sich dann aber umentschieden.

Die EM 2008 schließlich könnte den endgültigen Schlußpunkt der beiden Karrieren markieren, auch wenn weder der eine noch der andere so weit in die Zukunft denke. Schließlich könne bis dahin noch viel passieren, und die Doppelbelastung für Klub und Nationalteam sei enorm. Ausschließen wollte es denn aber auch keiner der beiden, so "Drammens Tidende".

(Von Dr. Oliver Schulz)


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