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14.08.2004 Olympia 2004

Kieler Nachrichten: Warnung vor der Leidenschaft

Deutsche Handballer wollen die Griechen heute nicht auf die leichte Schulter nehmen

Aus den Kieler Nachrichten vom 14.08.2004:

"Wer Vizeweltmeister und Europameister ist und erstmals mit seiner besten Mannschaft auflaufen kann, hat beste Chancen, Olympiasieger zu werden." Was Bundestrainer Heiner Brand vor dem Olympia-Auftakt seiner Mannen heute gegen Griechenland (15.30Uhr) nicht gerne hört, hat sein Chef unverblümt ausgesprochen.
Für Ulrich Strombach, den Präsidenten des Deutschen Handball-Bundes, ist die Nationalmannschaft ein heißer Gold-Anwärter. Henning Fritz beschäftigt sich mit solchen Prognosen nicht, er ist nur froh, dass es endlich losgeht. "Seit Montag sind wir hier", sagte der Torhüter des THW Kiel, "und wir haben ziemlich viel Freizeit." Nach dem gestrigen Vormittags-Training saß er mit seinen Kollegen wieder beim Zocken zusammen. Karten klopfen oder mit vernetzten Computern imaginäre Gegner jagen kann wohl ganz schön anstrengend sein. Die Eröffnungsfeier diente gestern Abend auch nicht der Abwechslung. Auf einen Einmarsch verzichtete die Auswahl. Fritz: "Das wäre kurz vor unserem ersten Spiel ein bisschen zu viel."

Ein Zeichen, dass der Handball-Europameister die Handballer aus dem Land des Fußball-Europameisters erst nimmt. "Die Griechen haben eine körperlich sehr starke Mannschaft, es gibt keinen Grund sie zu unterschätzen", weiß Henning Fritz nach Studium diverser Videoaufnahmen. Außerdem rechnet er damit, dass nach dem olympischen Tunier der eine oder andere Grieche in der Bundesliga auftauchen könnte.

Mit einem Durchschnitt von 1,90 m verlieren die Olympia-Gastgeber aber nicht nur den Größenvergleich mit den Deutschen, auch an Erfahrung übertreffen diese ihren heutigen Gegner um Längen. Durchschnitt 64,8 Länderspiele hat jeder der 15 Griechen bislang absolviert, "Brands Buben" bringen es auf 148,3 Einsätze. Für Henning Fritz sind solche Zahlenspiele kein Anlass, das Team um den Wilhelmshavener Alexandros Vasilakis auf die leichte Schulter zu nehmen: "Was Griechen mit Kampf und Leidenschaft bewegen können, haben wir bei der Fußball-EM gesehen."

(Aus den Kieler Nachrichten vom 14.08.2004)


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