Aus den Kieler Nachrichten vom 17.02.2005:
Willi Holdorf lief, sprang und warf sich viel zu früh auf
den Olymp. "Heutzutage wäre das eine tolle Marketing-Strategie",
sagt Deutschlands erster Zehnkampf-Olympiasieger zu jenen letzten
zehn von 1500 Metern, die er am 20. Oktober 1964 auf regenschwerer
Bahn in Tokio wie halb bewusstlos zum Gold taumelte. "Nee, im Kopf
war ich klar, aber die Beine gingen total weg", erzählt der Diplomsportlehrer,
der heute 65 Jahre alt wird.
Eine große Geburtstagsparty ist in Achterwehr nicht geplant.
"Seit ich 40 bin, mache ich die großen Sausen nur bei einer
Null. Also vielleicht in fünf Jahren wieder", wiegelt der
THW-Gesellschafter ab. Seine zweite Ehefrau Sabine, die beiden
Söhne Dirk und Jens aus der ersten Ehe mit Handball-Nationalspielerin
Doris von Jutrzenka und drei Enkelkinder werden den Festtag mit ihm begehen.
Ansonsten hat Willi Holdorf noch einiges vor. Den Rentenbescheid
beispielsweise will er missachten: "Bis zu den Olympischen Spielen
in Peking werde ich adidas als PR-Manager treu bleiben." 2008 will
er letztmals das "Deutsche Haus" mitorganisieren. Fit genug fühlt
er sich, dank Schwimmen und Radeln auf dem Hometrainer. Seit einem
leichten Schlaganfall 2002 achtet er verstärkt auf seine Gesundheit.
(aus den Kieler Nachrichten vom 17.02.2005)