Aus den Kieler Nachrichten vom 03.05.2005:
Handball-Trainer Bob Hanning hat überraschend beim HSV Hamburg die Brocken hingeworfen.
Der Coach verkündigte gestern Abend seinen sofortigen Rückzug. "Ich hatte zuletzt das
Gefühl, dass nicht alle Teile des Aufsichtsrates, des Präsidiums und der Mannschaft den
Weg gehen wollten, den ich eingeschlagen habe", begründete Hanning seinen Entschluss.
Co-Trainer Christian Fitzek wird beim finanziell angeschlagenen HSV das Training bis
Saisonende leiten. Hanning wirkte sichtlich angeschlagen und betonte, noch vor kurzem
einen Titel mit den Hanseaten angestrebt zu haben. "Ich wollte unbedingt einmal auf
dem Rathausbalkon stehen. Ich kann nur sagen, der HSV war mein Leben, meine Familie.
Es ist eine unglaubliche Leere in mir, es tut mir persönlich sehr weh", sagte der
Trainer, der im Dezember 2002 von Willstätt an die Elbe gewechselt war und erst im
Februar seinen Vertrag bis 2008 verlängert hatte. HSV-Präsident Andreas Rudolph wirkte
bedrückt: "Ich bedauere die Trennung zutiefst, kann ihm nur danken und alles Gute
wünschen". Bereits vor vier Wochen habe es ein erstes ernstes Gespräch mit Hanning
gegeben, aber auch er habe ihn nicht überzeugen können. Entscheidend für die Trennung
ist Insiderkreisen zufolge, dass wichtige Teile der Mannschaft nicht mehr mit dem
selbst ernannten Handball-Napoleon zusammen arbeiten wollten. Demnach zweifeln diese
Spieler dessen Fachkompetenzen an.
Klar ist seit gestern der Wechsel des Spaniers
Jon Belaustegui, der bei Ciudad Real einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben hat
und doch nicht vom HSV ausgeliehen wird, weil die Spanier den Nationalspieler sofort
einsetzen möchten.
(aus den Kieler Nachrichten vom 03.05.2005)