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11.05.2005 Karlchens Einwurf

Zebra: Karlchens Einwurf

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

"Ist das so oder ist das vielleicht anders", singt Deutschlands Popband Nr. 1, "Wir sind Helden", und fragt nach, ob man denn alles so hinnehmen sollte wie es scheint. Vielleicht sollte man einfach mal um die Ecke denken. Vielleicht den Handball neu erfinden? Vielleicht eine neue Art der Torewertung?
Also nehmen wir zum Beispiel einmal die Größendifferenz der Handballspieler. Da ist Spielmacher L. Vranjes von Nordhorn und der Kreisläufer von uns Kielern, M. Ahlm. Beide haben viele Gemeinsamkeiten: Sie sind Schweden, großartige Handballer, nette Kerle - aber es gibt da auch einen gewaltigen Unterschied... der eine ist 168 cm groß, der andere 200 cm. Nun aber die entscheidende Frage: Wenn Vranjes sechs Tore wirft, ist das nicht mehr wert, als wenn Marcus die gleiche Anzahl aufweist? Immerhin bedeutet das ja, dass der Nordhorner Blau-Gelbe nur 28 cm seines Körpers braucht, um ein Tor zu werfen, unser Zebra allerdings 33 cm dazu benötigt. Müsste dies nicht angerechnet werden? Eine automatische Umrechnungstabelle, die in diesem Fall Vranjes ein Tor dazuzählt?

Diese aufregende These habe ich Karina erzählt. Karina ist eine Art Ratzinger des internationalen Regelwerks. Die meinte allerdings, das sei eher eine Frage des Torwarts, schaute mich vieldeutig an, verdrehte die Augen und glaubte an irgendeine Spinnerei. Dabei habe ich einfach eine wissenschaftliche Theorie weitergedacht, von der ich gerade gelesen habe. Die will beweisen, dass die Größe eines Babys Einfluss auf das spätere finanzielle Einkommen haben kann. Eine britisch-finnische Studie hat 4.630 Finnen der Jahrgänge 1933 bis 1944 untersucht und dabei heraus gefunden, dass Männer, die als Einjähriger 80 Zentimeter oder größer waren, später 50 Prozent mehr Geld verdienten als Männer, die nur 72 Zentimeter oder weniger maßen.

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie weit das auch für andere Daten gilt, wie zum Beispiel das Wachstum von Babyfüßen oder die Dauer des Nuckelns... kann man daran vielleicht schon in Kinderzeiten besondere Fähigkeiten entdecken? Bedeutet das zum Beispiel, wenn ein Kind als Zweijähriges babylonische Holztürme bauen kann, ist das vielleicht später der perfekte Spielmacher (vielleicht sollte jemand Stefan mal fragen) und wenn ein Kind besonders gern Fliegen fängt, wird es dann ein Torhüter?

Ja ja, immer noch denken einige, Karlchen, das ist doch etwas weit hergeholt. Dabei nehme ich doch nur unsere Wissenschaftler ernst, lasse mich auf die moderne Welt ein. So haben Forscher der Universität Zürich festgestellt, dass für eine Schweizer Flötistin Musik salzig schmeckt. Immer wenn die Musikerin ein bestimmtes Tonintervall hört, fühlt sie einen jeweils dazugehörigen Geschmack auf der Zunge. Eine Art verkoppelte Sinneswahrnehmung. Vielleicht wäre das ja auch eine Idee zum Beispiel für Torhüter. Henning könnte wie eine Schlange züngeln und schon vor dem Angriff wissen, wer denn von den Gegnern werfen wirft. Das hier riecht nach einem Halbrechten, dies nach einem Linksaußen. Großartige Möglichkeiten also, schöne neue Welt - vielleicht ist ja wirklich alles ganz anders.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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