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06.06.2005 Mannschaft

Zebra-Journal: Pungartnik: Letzte Karriere-Ausfahrt: HSV

Wechsel von Kiel nach Hamburg mit einem weinenden und einem lachenden Auge

Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 02.06.2005:

Roman Pungartnik.
Klicken Sie zum Vergrößern! Roman Pungartnik.

Zwei Jahre trug Roman Pungartnik das THW-Trikot. Er zieht es aus, um künftig für den HSV auf Torejagd zu gehen. Der 32-Jährige tut's mit einem weinenden und einem lachenden Auge. "Ich habe mich sehr wohl gefühlt in Kiel und wäre gern geblieben", sagt er. "Aber das Leben geht weiter, und ich bin froh, mit Hamburg erneut bei einem attraktiven Verein spielen zu können." Der HSV wird nach seinem slowenischen Heimatklub Celje, Wilhelmshaven und Kiel letzte Karrierestation einer überaus erfolgreichen Handballzeit sein.
Der Abschied aus Kiel fällt ihm trotzdem schwer. Pungartnik ist ein Familienmensch. Und da Ehefrau Iris sich an der Ostsee ebenso wohl fühlte wie Tochter Vita, "war ich traurig, dass ich nicht bleiben konnte. Denn wenn meine Familie zufrieden ist, bin ich es auch." Deswegen will er - "so oft es geht" - in Kiel vorbeischauen. Die "Erlaubnis" erteilte ihm bei der offiziellen Verabschiedung in der Ostseehalle der kleine THW-Kinderchor. "Roman, du bist als Spieler immer herzlich willkommen. Aber werfe doch bitte schön neben unser Tor."

Erst im Herbst seiner Laufbahn entschloss sich das slowenische Handball-Idol zu einem Wechsel in die deutsche Bundesliga: "Ich wollte es noch einmal wissen." Zum Einstieg 2002 legte der 32-Jährige ein fulminantes Jahr beim Wilhelmshavener HV hin. Die Konkurrenz wurde auf merksam, der THW schnappte ein Jahr später zu. Nach leichten Fehlzündungen nahm der Linkshänder Fahrt auf - die Vollbremsung erfolgte wenige Monate später bei der Europameisterschaft im Januar 2004 - ausgerechnet in seiner Heimat Slowenien. Roman Pungartik kehrte zwar mit Silber zurück nach Kiel, brachte aber auch eine schwere Knieverletzung mit: Kreuzbandriss. Acht Monate seiner Karriere kostete ihn der sinnlose Rempler des Serben Danijel Andjelkovic nach einem Tempogegenstoß. Das habe er ihm bis heute nicht vergessen, zürnt Pungartnik.

In Kiel war kein Platz mehr, weil die Zebras weiter verjüngen und mit Vid Kavticnik (Velenje) sowie Kim Andersson (Sävehof) zwei von allen europäischen Spitzenklubs gejagte Linkshänder einfingen. Aber der Slowene kann da mit umgehen: "Das sind nun einmal die Regeln des Geschäfts." Apropos Geschäft. Für später hat Roman Pungartnik längst gesorgt: Mit Ehefrau Iris betreibt er in seiner Heimat vier florierende Boutiquen.

(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 02.06.2005)


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