06.06.2005 | Presse / Nationalmannschaften |
Auch nach der Pause führten die Blau-Gelben häufig mit drei oder vier Toren. Beim Stand von 16:21 steigerten sich die Gastegeber jedoch deutlich. Die Hinneinnahme des von Ivry nach Altea wechselnden Mittelmannes Alexander Buchmann sowie Umstellungen in der Abwehr führten zu einer spannungsgeladenen, engen Partie. Die wiedererstarkten Norweger kämpften sich Tor um Tor heran.
Kjelling erzielte mit seinem elften Treffer, seinem siebten verwandelten Strafwurf, den Ausgleich zum 25:25. Die Zuschauer ahnten einen norwegischen Triumph, doch Kim Andersson machte ihre Hoffnungen mit dem letzten Tor der Partie eine Sekunde vor Schluss zunichte. Die Revanche für Tunesien war geglückt und, über den gesamten Spielverlauf betrachtet, verdient.
Für Norwegen erzielte Kristian Kjelling 11/7 Treffer, während auf schwedischer Seite der ehemalige Kieler Jonas Ernelind sieben von acht Siebenmetern im Netz versenkte und Martin Boquist fünf Tore gelangen.
Norwegens Trainer Gunnar Pettersen zeigte sich nach dem Spiel keineswegs zufrieden. Es komme zwar keinem Skandal gleich, gegen Schweden mit einem Tor den Kürzeren zu ziehen, er hasse es aber, wenn Spieler eine schlechte Einstellung an den Tag legten und spielte damit auf die Phase nach zehn Minuten Spielzeit an. An der Leistung der Neulinge Buchmann und Myrhol (wechselt zu Fotex Veszprem) hatte er hingegegn nichts auszusetzen.
Trotz des Schlussspurts zeigte sich auch Topscorer Kjelling mit der Vorstellung nicht zufrieden. Der Halblinke hatte zwar Schmerztabletten eingenommen, wurde aber dennoch während der Partie von starken Rückenschmerzen geplagt. Er hatte kurz zuvor am Samstag Abend noch mit einer Weltauswahl gegen Ciudad Real mit 34:35 verloren, dabei drei Treffer markiert, bevor er in seine Heimatstadt Oslo zurückgekehrt war.
Schon am kommenden Samstag trifft Norwegen in der heimischen Drammenshallen im ersten von zwei Qualifikationsspielen zur EM auf Bosnien-Herzegowina. Der ehemalige Kieler Steinar Ege, der gegen Schweden sein Debüt als Kapitän gab, aber ohne Kapitänsbinde spielte, hat bis dahin noch einigen Arbeitsbedarf ausgemacht. Vor allem bei Kontern müßten seine Landsleute noch schneller werden.
(von Dr. Oliver Schulz)
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