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01.10.2005 Bundesliga

Kieler Nachrichten: Christian Berge: Behutsam zum Comeback

Christian Berge fühlt sich "gut wie lange nicht"

Aus den Kieler Nachrichten vom 01.10.2005:

Flensburg - Die gute Nachricht vorweg: Der Genesungs-Prozess bei Christian Berge, dem Spielmacher der SG Flensburg-Handewitt, macht Fortschritte. Die Chemo-Therapie ist abgeschlossen. Die Nachuntersuchung brachte keinen pathologischen Befund. "Ich fühle mich so gut wie seit langem nicht mehr", freut sich der der krebskranke Norweger. "Es ist ein wunderbares Gefühl, von Tag zu Tag an Stärke zu gewinnen."
Da verwundert es nicht, dass Berge schon wieder am sportlichen Comeback feilt. Das Trainings-Pensum läuft allerdings noch sehr dosiert. "Sein Körper muss zunächst regenerieren", erklärt SG-Mannschaftsarzt Hauke Mommsen. "Er hat im Moment den Status eines Breitensportlers." Lauftraining und leichte Kraftübungen bilden den Auftakt. "Ich kann noch nicht längere Zeit laufen", berichtet Christian Berge. "Ich muss mich ganz langsam steigern und meinem Körper viel Ruhe geben." Ein schwieriges Unterfangen für einen ehrgeizigen Sportler.

Ein weiterer Mosaikstein: Christian Berge hat zusammen mit der SG einen Vertrag auf Leihbasis ausgehandelt. Dieser soll ihm ab November - so wird prognostiziert - erste Spielpraxis beim norwegischen Zweitligisten Heimdal verschaffen. "Sport- und versicherungsrechtlich müssen wir aber noch ein paar Dinge klären", bestätigt SG-Manager Thorsten Storm.

Für Christian Berge liegen die Vorteile auf der Hand. "Kraft und Kondition sind nicht alles - ich brauche auch Spielpraxis." In diesen Worten schwingt natürlich der große Wunsch des 32-Jährigen mit: "Mein Ziel ist es immer noch, im Februar wieder für die SG spielen zu können. Ob es klappt, weiß man nicht, aber dieser Anspruch ist für mich Motivation."

Ein schönes Erlebnis war für den Norweger die letzte Flensburg-Stippvisite Ende August. Er begleitete die Mannschaft mit nach München zum Supercup. "Es war sehr schön, die Spieler zu treffen", sagt der SG-Regisseur. "Ich bin nämlich jemand, der nicht so gerne telefoniert." Er macht keinen Hehl daraus, dass er und seine Frau Turid die SG-Kollegen wie auch ihre Familien vermissen. Christian Berge: "Ich hoffe, dass ich bis Weihnachten noch ein paar Spiele in Flensburg sehen kann."

Zunächst aber wartet auf die Familie Berge das private Glück. Für Mitte Oktober kündigt sich Nachwuchs an. Noch ist unklar, ob es Mädchen oder Junge wird. Aber der zukünftige Vater ist jetzt schon vor Freude aus dem Häuschen. "Es ist unglaublich, dass ich nach dieser schweren Zeit Vater werde", sagt Christian Berge. "Wir hatten großes Glück, dass Turid so kurz vor meiner Chemo-Therapie schwanger geworden ist."

(Aus den Kieler Nachrichten vom 29.09.2005)


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