03.01.2006 | Mannschaft |
Stefan Lövgren fühlt sich in Kiel pudelwohl. |
"Ich möchte nicht mit Michael Ballack tauschen", sagt Lövgren. "Als Fußballer mit diesem Status kannst Du kein unbeschwertes Leben mehr führen und Dich frei bewegen." Lövgren fühlt sich wohl in seiner Haut - auch trotz seiner jüngsten Verletzung. "Meiner Familie und mir geht es prima in Kiel", lacht der Schwede. "Deswegen haben wir beschlossen, zwei weitere Jahre zu bleiben."
Danach werde wohl Schluss sein, mutmaßt der noch 34-Jährige, der am 21. Dezember seinen nächsten Geburtstag feiert. Eine andere Option als Kiel hätte es in seinen Überlegungen nicht gegeben, erzählt er. Und Geld habe bei seiner Entscheidung, noch einmal zu verlängern, keine Rolle gespielt. "Natürlich verdiene ich hier gutes Geld, aber wenn es mir darum gehen würde, dann hätte ich schon viel früher nach Spanien wechseln müssen", bemerkt Lövgren.
Über finanzielle Dimensionen wie im Fall Ballack kann der weltweit begehrte Handball-Star nur den Kopf schütteln. "Schon vor einem Jahr gab es in Schweden große Diskussionen um unseren Eishockey-Star Peter Forsberg, der bei den Colorado Avalanche spielt. Die NHL-Profis, die um die 10 Millionen Dollar pro Jahr verdienen, streikten für mehr Gehalt... Welcher Fan kann das verstehen?", rätselt Lövgren. "Da verlierst du als Sportler doch jeglichen Kontakt zum Publikum."
Stefan Lövgren trainiert in seiner Freizeit im heimischen Melsdorf die 6-bis 8-Jährigen. |
Zurück in Schweden wollen beide wieder arbeiten gehen, er als Bürokaufmann, sie am liebsten im alten Job als Sekretärin in einem Immobilienunternehmen. "Darauf freue ich mich sehr", gesteht Ann-Sophie. Solange aber weder Linus (6) noch Töchterchen Thea (4) zur Schule gehen, werde sie daheim bei den Kindern bleiben. Die gemeinsame Entscheidung, für weitere zwei Jahre in Kiel zu bleiben, macht alle glücklich.
"Es könnte uns derzeit kaum besser gehen. Wir leben hier in einem wunderbaren Umfeld und der THW Kiel bietet perfekte Bedingungen für Spitzenhandball", sagt Lövgren zufrieden. "Als Fußballer würde ich jetzt wahrscheinlich eh nur irgendwo in der schwedischen Kreisklasse spielen...", lacht er.
(Von Sascha Klahn, © living sports)
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