Aus den Kieler Nachrichten vom 03.02.2006:
Basel - Die Olympischen Spiele 2008 in Peking sind für die deutschen Handball-Männer
wieder einen Schritt weiter entfernt. Nach dem vom Weltverband IHF gestern in Basel
vorgestellten neuen Modus sind nur noch der Gastgeber, die Weltmeister von 2007 und
die Kontinental-Meister direkt qualifiziert. Während bislang ein WM-Rang unter den
ersten Sieben für die Olympia-Teilnahme reichte, werden nun die sechs verbleibenden
Startplätze bei eigens eingeführten Qualifikations-Turnieren ausgespielt. Bei den
Spielern traf die Entscheidung auf teils heftige Kritik.
"Wir wollen mehr Gerechtigkeit. Wir wollen allen Mannschaften eine gute Chance geben",
begründete IHF-Präsident Hassan Mustafa den Beschluss des IHF-Rates. Danach werden
sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen je sechs Olympia-Teilnehmer 2008 in
drei zusätzlichen Turnieren mit je vier Teams ausgespielt. Termine sind vom 28. bis
30. März (Frauen) und vom 30. Mai bis 1. Juni (Männer).
Ausrichter sind jeweils die Nationen, die bei WM-Turnieren die Ränge zwei bis vier
belegt haben. Der neue Modus ist bereits grundsätzlich vom Internationalen Olympischen
Komitee (IOC) abgesegnet.
Auf harsche Kritik stieß die Olympia-Qualifikation bei den Spielern. "Dann kommt man
wenigstens nicht aus der Übung", sagte Henning Fritz (THW
Kiel) süffisant: "Jeder weiß, dass wir nicht viel davon halten. Wenn man den Rhythmus
für Welt- und Europameisterschaften von zwei auf vier Jahre verändert, wäre das kein
Problem." Richtig zornig reagierte Florian Kehrmann: "Da haben die Offiziellen wieder
ein Event mehr, wo sie sich einen hinter die Binde gießen können."
(aus den Kieler Nachrichten vom 02.02.2006)