Aus den Kieler Nachrichten vom 10.03.2006:
Kiel - Wenn die Handballer des THW Kiel in der Ostseehalle auflaufen, qualmen nicht
nur die Spielerfüße nach Tempogegenstößen. Auch auf den höheren Zuschauerrängen ist
die Luft oft zum Schneiden dick. Grund sind die vielen Raucher gerade auf den
Stehplätzen. Deren Angewohnheiten kommen nicht bei allen Fans gut an. Ein Thema,
bei dessen Lösung Hallen-Chef Bernd Hölcke auf Vernunft setzt. Mit ihm sprach
Jan v. Schmidt-Phiseldeck für die Kieler Nachrichten.
- Kieler Nachrichten:
-
Passen Rauchen und Leistungshandball in der Ostseehalle überhaupt zusammen?
- Bernd Hölcke:
-
Die Frage stellt sich so doch gar nicht. Im Innenraum bis zum zweiten Rang
wird nicht geraucht, das kontrollieren wir und schreiten notfalls ein. Und
da Rauch nach oben steigt, kriegen die Spieler unten davon auch nichts ab.
- Kieler Nachrichten:
-
Ist es denn überhaupt zeitgemäß, nur ein beschränktes Rauchverbot in einer
Halle auszusprechen, die bei THW-Spielen von mehr als 10.000 Menschen besucht
wird?
- Bernd Hölcke:
-
Wir wollen den Leuten den Spaß ja nicht nehmen, die sind ja in ihrer Freizeit
hier. Außerdem: Wer soll denn ein absolutes Verbot kontrollieren? Bei uns gehen
ja Ordner durch, aber gerade auf den oberen Rängen ist das sehr schwierig, den
Überblick zu behalten. Da setzen wir eher auf die Vernunft der Leute - Verbote
interessieren viele sowieso nicht.
- Kieler Nachrichten:
-
Das heißt, es bleibt auch weiterhin im oberen Hallenbereich verqualmt?
- Bernd Hölcke:
-
Im vierten Rang wird die Luft abgesogen, das haben wir im Griff. Außerdem habe
ich beobachtet, dass insgesamt bei uns in der Halle weniger geraucht wird als
früher. Der Griff zur Zigarette wird nun mal immer teurer.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 10.03.2006, das Interview führte Jan v. Schmidt-Phiseldeck)