Aus Sport1:
"Vielleicht ist ein wenig Angst da"
Konkurrent Flensburg schöpft derweil neue Hoffnung. "Der THW Kiel hat
in diesem Jahr in der Champions League gegen uns und nun auch im Pokal
zwei große Chancen vergeben und dabei Nerven gezeigt", sagt SG-Manager
Thorsten Storm.
"Vielleicht ist ein wenig Angst da, in diesem Jahr keinen Titel zu
holen und trotz anfänglicher Selbstsicherheit mit leeren Händen
dazustehen. Ich glaube, dass noch alles für uns drin ist und dass es
noch spannend wird."
Das Fernduell im hohen Norden hat längst begonnen.
Sport1.de sprach
mit Kiels Manager
Schwenker über das Titelrennen und die Jagd anderer
Klubs auf seine Stars.
- Sport1:
-
Herr Schwenker, Kiel ist im Pokal-Halbfinale sensationell
gescheitert. Kann das Auswirkungen auf die Meisterschaft haben?
- Uwe Schwenker:
-
Das wird man sehen. Ich denke, es ist noch alles offen.
Wir haben sicherlich keine schlechte Ausgangsposition. Eine
Vorentscheidung dürfte am 29. April fallen, wenn wir auf die SG
Flensburg treffen.
- Sport1:
-
Hört sich so an, als gehen Sie von einem Zweikampf um den
Titel aus.
- Uwe Schwenker:
-
Nein, ich schreibe Gummersbach noch nicht ab. Aber ich
rechne damit, dass der Titel im Norden bleiben wird.
- Sport1:
-
Wobei der THW schon einmal an Flensburg gescheitert ist,
nämlich in der Champions League.
- Uwe Schwenker:
-
Das ist abgehakt. Wir müssen nach vorn schauen. Wir haben
eine Mannschaft auf hohem Niveau. Ich bin mir sicher, dass wir in
absehbarer Zeit die Champions League mit diesem Team gewinnen werden.
Wann, kann ich nicht sagen. Natürlich gehört auch etwas Glück dazu.
Aber wir werden es schaffen.
- Sport1:
-
Dabei ist Flensburg deutlich an Ciudad Real gescheitert. Die
Spanier scheinen eine Übermannschaft zu haben.
- Uwe Schwenker:
-
Natürlich ist das eine top-besetzte Mannschaft. Aber da
wurde mir von Flensburger Seite zu viel lamentiert. Auch Ciudad Real
ist schlagbar. Ich glaube nicht, dass die besten deutschen
Mannschaften nicht auch mit den besten spanischen Klubs konkurrieren
können. Wir können mithalten, da bin ich mir sicher.
- Sport1:
-
Ihre Mannschaft ist ja noch jung, hat ihre besten Jahre noch
vor sich.
- Uwe Schwenker:
-
Davon gehe ich auch aus. Meine Aufgabe ist es, diese
Mannschaft lange zusammenzuhalten. Das ist nicht einfach. Marcus Ahlm
und Nikola Karabatic werden heftig von Ciudad Real umworben. Ist doch
klar, dass viele Spieler für spanische Klubs interessant werden. Aber
die Jungs spielen gern in Deutschland, die Liga ist stark, die Hallen
sind voll. Es bringt ihnen Spaß.
- Sport1:
-
Den Umbruch dürfte Flensburg noch vor sich haben.
- Uwe Schwenker:
-
Wir sind Flensburg einen Schritt voraus. Wir haben unsere
Mannschaft auf hohem Niveau verjüngt. Das steht der SG noch bevor.
- Sport1:
-
Auch in der Meisterschaft liegt Kiel im Vorteil.
- Uwe Schwenker:
-
Ja, aber der kann schnell weg sein. Wir schauen nur von
Spiel zu Spiel. Es ist noch ein langer Weg.
(Das Gespräch führte Michael Schwartz, © 2006 Sport1)