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11.04.2006 Interview

Schwenker glaubt im Sport1-Interview an Kieler CL-Triumph

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Aus Sport1:

München/Kiel - Der Schock stand Uwe Schwenker ins Gesicht geschrieben. Nach dem sensationellen Pokal-Aus des Meisters im Halbfinale des Final Four gegen den krassen Außenseiter SG Kronau/Östringen (31:33) sprach Kiels Manager deutliche Worte. "Wir dürfen nicht nur mit heißem Herzen spielen, sondern brauchen auch kühlen Kopf", sagte Schwenker. Er sei maßlos enttäuscht: "Wir sind als Favorit ins Halbfinale gegangen, wurden der Rolle aber nie gerecht." Sport1.de fragte Schwenker, ob dieses Aus Auswirkungen auf die Meisterschaft haben könnte? "Das wird man sehen", meinte der Kieler.

"Vielleicht ist ein wenig Angst da"

Konkurrent Flensburg schöpft derweil neue Hoffnung. "Der THW Kiel hat in diesem Jahr in der Champions League gegen uns und nun auch im Pokal zwei große Chancen vergeben und dabei Nerven gezeigt", sagt SG-Manager Thorsten Storm. "Vielleicht ist ein wenig Angst da, in diesem Jahr keinen Titel zu holen und trotz anfänglicher Selbstsicherheit mit leeren Händen dazustehen. Ich glaube, dass noch alles für uns drin ist und dass es noch spannend wird." Das Fernduell im hohen Norden hat längst begonnen. Sport1.de sprach mit Kiels Manager Schwenker über das Titelrennen und die Jagd anderer Klubs auf seine Stars.
Sport1:
Herr Schwenker, Kiel ist im Pokal-Halbfinale sensationell gescheitert. Kann das Auswirkungen auf die Meisterschaft haben?
Uwe Schwenker:
Das wird man sehen. Ich denke, es ist noch alles offen. Wir haben sicherlich keine schlechte Ausgangsposition. Eine Vorentscheidung dürfte am 29. April fallen, wenn wir auf die SG Flensburg treffen.
Sport1:
Hört sich so an, als gehen Sie von einem Zweikampf um den Titel aus.
Uwe Schwenker:
Nein, ich schreibe Gummersbach noch nicht ab. Aber ich rechne damit, dass der Titel im Norden bleiben wird.
Sport1:
Wobei der THW schon einmal an Flensburg gescheitert ist, nämlich in der Champions League.
Uwe Schwenker:
Das ist abgehakt. Wir müssen nach vorn schauen. Wir haben eine Mannschaft auf hohem Niveau. Ich bin mir sicher, dass wir in absehbarer Zeit die Champions League mit diesem Team gewinnen werden. Wann, kann ich nicht sagen. Natürlich gehört auch etwas Glück dazu. Aber wir werden es schaffen.
Sport1:
Dabei ist Flensburg deutlich an Ciudad Real gescheitert. Die Spanier scheinen eine Übermannschaft zu haben.
Uwe Schwenker:
Natürlich ist das eine top-besetzte Mannschaft. Aber da wurde mir von Flensburger Seite zu viel lamentiert. Auch Ciudad Real ist schlagbar. Ich glaube nicht, dass die besten deutschen Mannschaften nicht auch mit den besten spanischen Klubs konkurrieren können. Wir können mithalten, da bin ich mir sicher.
Sport1:
Ihre Mannschaft ist ja noch jung, hat ihre besten Jahre noch vor sich.
Uwe Schwenker:
Davon gehe ich auch aus. Meine Aufgabe ist es, diese Mannschaft lange zusammenzuhalten. Das ist nicht einfach. Marcus Ahlm und Nikola Karabatic werden heftig von Ciudad Real umworben. Ist doch klar, dass viele Spieler für spanische Klubs interessant werden. Aber die Jungs spielen gern in Deutschland, die Liga ist stark, die Hallen sind voll. Es bringt ihnen Spaß.
Sport1:
Den Umbruch dürfte Flensburg noch vor sich haben.
Uwe Schwenker:
Wir sind Flensburg einen Schritt voraus. Wir haben unsere Mannschaft auf hohem Niveau verjüngt. Das steht der SG noch bevor.
Sport1:
Auch in der Meisterschaft liegt Kiel im Vorteil.
Uwe Schwenker:
Ja, aber der kann schnell weg sein. Wir schauen nur von Spiel zu Spiel. Es ist noch ein langer Weg.
(Das Gespräch führte Michael Schwartz, © 2006 Sport1)


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