Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:
Böse Überraschungen blieben in diesem Jahr aus: Alle 18 Vereine der Handball-Bundesliga
haben die Lizenz für die kommende Saison erhalten. Dies teilte die Handball-Bundesliga
(HBL) nach intensiver Prüfung durch ihr dreiköpfiges Kontroll-Gremium erleichtert mit.
Frohe Kunde also im Jahr eins nach den schlagzeilenträchtigen Lizenz-Entzügen für die
Ex-Meister TuSEM Essen und SG Wallau-Massenheim. In Deutschlands höchster Spielklasse
wird offensichtlich endlich seriös gerechnet, finanzielle Drahtseilakte, wie sie einst
auch den HSV Hamburg oder die HSG Nordhorn in Verruf gebracht haben, gehören vorerst
der Vergangenheit an. "Die Vereine haben solide gewirtschaftet und das Verfahren sehr
ernst genommen. Die eingereichten Unterlagen waren schon formal und inhaltlich auf einem
besseren Qualitäts-Level. Die harten Strafen aus der vergangenen Saison haben Wirkung
gezeigt", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann.
Alle 18 Vereine erhielten Anfang Mai vorab von der HBL telefonisch Auskunft über die
Lizenzerteilung. Die schriftlichen Bescheide wurden in der Woche darauf zugestellt.
Allerdings müssen je zwei Klubs Auflagen und Bedingungen erfüllen. Um welche Klubs es
sich handelt, wollte die HBL nicht öffentlich machen. Die beiden Vereine mit Auflagen,
die laut Bohmann unerheblich sind, müssen nun noch einige Zahlen zu ihren Unterlagen
vorlegen. Die beiden Bundesligisten mit Bedingungen müssen ihre eingereichten Unterlagen
bis zum 30. Juni noch nachbessern. "Aber das sind alles lösbare Aufgaben", betonte
Bohmann, der das Lizenzierungsverfahren für die Mannschaften der 2. Bundesliga in
diesen Tagen ebenfalls beenden möchte. Dann werden auch die möglichen Erstliga-Aufsteiger
ihre mögliche Spielerlaubnis für die höchste Klasse erhalten.
Nach dem Zwangsabstieg im vergangenen Jahr von TuSEM Essen und der SG Wallau-Massenheim
in die Regionalliga wurde eine Lizenzierung-Kommission unter der Leitung von Bernd-Uwe
Hildebrandt, Vorsitzender der HBL, eingerichtet. "Dieses Gremium half den Vereinen schon
im Vorfeld, vernünftig zu arbeiten", betonte der Manager des SC Magdeburg. Insgesamt
sei eine deutliche Steigerung der Qualität der eingereichten Unterlagen festzustellen.
Der im vorigen Jahr begonnene konsequente Weg, verbunden mit Weiterbildungen und
Schulungen, hat offenbar zu einem deutlich besseren Ergebnis geführt. "Die neu
eingerichtete Lizenzierungskommission hat sehr gute Arbeit geleistet. Das
Lizenzierungsverfahren vom Vorstand unabhängig zu gestalten, war eine richtige
Entscheidung", schätzt Hildebrandt die Neuausrichtung ein.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)