31.05.2006 | Handball international |
Portland bleibt nur ein Fünkchen Hoffnung auf die Titelverteidigung. Im Finale der Champions League setzte es gegen die "Königlichen" zwei deftige Niederlagen. Die Differenz von insgesamt 15 Toren sprach da eine deutliche Sprache. Und selbst wenn der Truppe aus der Region Navarra am Samstag in Ciudad Real ein Husarenstreich gelingen sollte, muß sie gleichzeitig auf einen Ausrutscher Barcelonas hoffen. Den Katalanen reicht zeitgleich in Almeria schon ein Unentschieden zum Titelgewinn.
Der ehemalige Vollblut-THWer Lozano bemerkte denn auch gegenüber "Marca", es bedürfe schon einer komplizierten Verkettung verschiedener Umstände, um den Meistertitel auf der Ziellinie doch noch nach Pamplona zu holen. San Antonio werde alles geben, denn Ciudad Real sei ein guter Ort, um zu gewinnen, und man habe Lust darauf. Außerdem gelte es, zu zeigen, daß die "albiazules" in den Finalspielen zur Champions League einen schlechten Tag erwischt hätten. Angst habe man jedenfalls keine, auch wenn im Kader des Gegner sieben Spieler mehr stünden, fügt "Deme" am Ende einer langen Saison an. Eine Saison, in der die Mannen von Trainer Zupo Equisoain nach großem Kampfgeist trotz Verletzungspech noch nicht durch einen Titel belohnt wurden.
Nach dem trainingsfreien Montag hat man beim Champions League Sieger aus der Mancha genau dieselben beiden Gedanken im Kopf: den Sieg gegen San Antonio bei gleichzeitigem Fehltritt Barcelonas. Während der eigene doppelte Punktgewinn noch durchaus möglich erscheint, bleibt dem Starensemble von Trainer Talant Dushebajew bei bangem Blick nach Almeria nur die Hoffnung auf ein Wunder. Dieser Funke Hoffnung glimmt allerdings nach einem Streifzug durch die bisherige Saison ungebrochen weiter: sowohl Ciudad Real als auch Portland konnten nämlich bei Barcelonas Gastgeber mit nur einem einzigen Törchen gewinnen.
Dushebajew hofft, am Samstag nahezu auf seinen kompletten Kader zurückgreifen zu können. Einiges deutet darauf hin, daß auch der angeschlagene Ex-Kieler Julio Fis nach seiner Spielpause gegen Altea wieder mitmischen kann, wenn es gegen seinen früheren Mannschaftskollegen Lozano um die Wurst geht.
Die weitaus besten Karten in diesem Pokerspiel hat also zweifelsohne Barcelona. Davor Dominikovic könnte sich als ein weiteres früheres Zebra mit der Meistertrophäe aus der katalonischen Metropole verabschieden, nachdem er mit den "azulgrana" im letzten Jahr bereits die Königsklasse gewonnen hatte. Vor wenigen Tagen sollen die Verhandlungen einer zweijährigen Vertragsverlängerung mit dem 105-maligen kroatischen Nationalspieler und Abwehrspezialisten gescheitert sein. Nach dem zukünftigen Kieler Lars Krogh Jeppesen ist der ehemalige Kieler der zweite Abgang Barcelonas.
Tabelle vor dem letzten Spieltag
1. Barcelona 885:720 +165 54
2. Portland 878:693 +185 52
3 Ciudad Real 927:769 +158 52
4. Valladolid 893:819 +74 38
5. Ademar 894:807 +87 38
(Von Dr. Oliver Schulz)
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