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08.10.2006 Mannschaft

Zebra: Der Teamplayer: Mattias Andersson

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Teamplayer Mattias Andersson mit der Meisterschale.
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Mattias Andersson hat stets mit herausragenden Leistungen überzeugt. Und dennoch macht der Schwede sich nichts aus der Nummer Eins. Für ihn zählt allein der Erfolg der Mannschaft. Und dafür legt er sich besonders ins Zeug
Ystad, Halmstad, Barcelona, Kiel - Mattias Andersson ist längst in der ganz großen Handball-Welt angekommen. Bereits als Kleinkind zeichnete sich ab, dass er irgendwann irgendwo einmal im Tor stehen wird. Schon sein Vater hütete einst das Tor beim südschwedischen Klub Ystad IF sowie neun Mal das der Nationalmannschaft und fungierte später als Trainer. "Ich kann mich gar nicht mehr so recht daran erinnern, wie alles anfing", erzählt der heute 27-jährige Andersson. "Ich muss drei oder vier Jahre alt gewesen sein, als ich anfing, meinen Vater regelmäßig zum Training und zu den Spielen zu begleiten. Ab da war für mich klar, dass ich eines Tages selbst einmal im Kasten stehen wollte."

Und der ehrgeizige Schwede verlor sein Ziel nicht aus den Augen. Mit sechs Jahren packte er selbst zum ersten Mal die Trainingstasche. Heute, fast ein Vierteljahrhundert später, zählt Andersson zu den besten Keepern seines Landes. Bereits mit 21 Jahren gewann er mit der schwedischen Nationalmannschaft den Europameistertitel und holte in Sydney 2000 die olympische Silbermedaille. Dass Andersson in beiden großen Turnieren nur einen einzigen Einsatz zu verzeichnen hatte, ist kein Makel. Vielmehr spricht es für den Teamplayer Andersson, der sich ganz in den Dienst seiner Mannschaft stellt.

Denn außer im heimischen Ystad oder bei Drott Halmstad war Andersson nie die klare Nummer eins zwischen den Pfosten. "Barcelona und Kiel spielen auf solch hohem Niveau, da gibt es selten eine klare Nummer eins", sagt Andersson. "Natürlich möchte auch ich nicht auf meine Spielanteile verzichten, doch in erster Linie zählt der Erfolg der ganzen Mannschaft. Und da ist es gut, wenn man sich auf ein starkes Torhüter-Duo oder -Trio verlassen kann. Das ist optimal."

Mit einem Bandscheiben-Vorfall im Frühjahr 2005 gab Andersson selbst dem Verein einen Grund zum personellen Handeln. Um gegen solcherlei Rückschläge zukünftig gewappnet zu sein, verpflichtete der THW Kiel neben Andersson und dem deutschen Nationaltorwart Henning Fritz zu Saisonbeginn auch den französischen Europameister Thierry Omeyer - das wohl exquisiteste Torwart-Trio der Welt. Andersson kann die Entscheidung verstehen und hat den Konkurrenzkampf längst angenommen. "Momentan fühle ich mich wieder richtig fit", sagt Andersson.

Mit zusätzlichem Krafttraining und weiteren Reha-Übungen hat er sich zurück auf sein altes Leistungsniveau gearbeitet. "Das war nicht immer lustig, aber notwendig", blickt er auf die zurückliegenden anderthalb Jahre zurück. "Ich hoffe, dass ich fortan gesund bleibe und meine Leistung bringen werde." Zwar blicke er schon heute ungläubig auf eine glückliche Karriere zurück, doch der Gewinn der Champions League wäre wohl die Krönung. "Und die Erfüllung dieses Traums war nie realistischer als in diesem Jahr", glaubt Andersson. Er muss sich beeilen, denn die nächste Generation Andersson wartet bereits - im Sommer erblickte sein Sohn Elis das Licht der Welt.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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