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02.01.2007 Medien / Handball international

Karlsson verhilft Hammarby zum Sieg - Ausland hellhörig auf Olsson

Zwei Ex-Kieler im Fokus des schwedischen Interesses

Von Dr. Oliver Schulz

Von seinem Aufenthalt in Kiel in die Heimat zurückgekehrt, konnte Tobias Karlsson bereits wieder zu einem Sieg seines Vereins Hammarby beitragen. Wie der deutsche Meister THW verbringt nun auch der schwedische Titelträger die WM-Pause an der Tabellenspitze. Die positiven Schlagzeilen der letzten Monate ließen zudem einige ausländische Vereine auf Erfolgstrainer und Ex-Zebra Staffan Olsson aufmerksam werden.
Nach zwei Niederlagen in Folge, zunächst am 19. Dezember zu Hause gegen H43 Lund (30:31) und dann am 2. Weihnachtsfeiertag in Sävehof (36:32), galt es für Hammarby, diesem negativen Trend schleunigst Einhalt zu gebieten: zwei Tage vor Silvester wurde mit dem von Verletzungen gebeutelten IFK Ystad eine Mannschaft in der Eriksdalshallen vorstellig, die seit Anfang November ganze acht Mal hintereinander den Kürzeren gezogen hatte, zuletzt besonders schmerzlich erneut gegen den aufstrebenden Stadtrivalen Ystads IF.

Mit dem von seinem Kieler Intermezzo nach Hause zurückgekehrten Tobias Karlsson versuchte Trainer Olsson die Lücke zu stopfen, die der längerfristig an der Schulter verletzte Namensvetter Lukas Karlsson und der von Kniebeschwerden geplagte Fredrik Larsson hinterlassen hatten. Mit Erfolg, denn "Tobbe" steuerte zum ungefährdeten 34:26 nicht nur zwei Treffer bei, sondern führte seine Mannschaftskollegen zusammen mit dem wieder einmal besten Schützen, Regisseur Michael Apelgren (8/2), zum Sieg.

Er glaube, die Mannschaft habe stabil gespielt, bemerkte der Heimkehrer gegenüber der renommierten Tageszeitung "Dagens Nyheter". Zweifelsohne spiele Karlsson eine wichtige Rolle. Dieser sei eine enorme Verstärkung, gebe dem Team Vertrautheit und Stabilität, fügte sein Trainer hinzu. Er habe über seine Rolle Bescheid gewusst. Auch wenn es kürzer als erwartet gedauert habe, sei die Sache von gewaltigem Nutzen gewesen. Alles sei härter, schneller und besser. Zudem sei es schön gewesen, sich als Vollprofi versuchen zu dürfen, bilanzierte der Halblinke seinen Kurzaufenthalt an der Kieler Förde.

Da Vorjahresfinalist Sävehof gleichzeitig gegen Aufsteiger IFK Trelleborg eine überraschende Niederlage einstecken musste, führt der amtierende Meister die Elitserien mit 26 Punkten überlegen vor dem neuen Tabellenzweiten Lugi Lund (21) und den Mannen aus Partille (ebenfalls 21) an. Aufsteiger Ystads IF lauert mit 20 Zählern auf Rang vier.

Ausländische Klubs wurden hellhörig auf Staffan Olsson

Der Meistertitel und die anschließende Champions League Teilnahme Hammarbys haben auf europäischer Ebene Spuren hinterlassen. So wurde man im Ausland wiederholt nicht nur auf aufstrebende Spieler wie den zur Zeit verletzten Lukas Karlsson aufmerksam, sondern auch auf Erfolgstrainer Staffan Olsson, der inzwischen seine dritte Spielzeit an der Seitenlinie des grünweißen Stockholmer Kultklubs bestreitet. Nach seiner glänzenden Karriere als Spieler und 358 Einsätzen in Blau-Gelb hat sich das ehemalige Zebra auch als Trainer einen Namen gemacht. Diese gefragte Kombination könnte ihm von seinem jetztigen Wohnort Tumba vor den Toren der Hauptstadt schon bald erneut die Tür ins Ausland öffnen.

Er habe zwar kein konkretes Angebot erhalten, wohl aber zahlreiche Anfragen. Auch wenn er dem Gedanken, wieder ins Ausland zu gehen, überhaupt nicht fremd gegenüberstehe, habe er dies nicht zum Ziel. Er habe kein riesiges Bedürfnis, als Trainer Karriere zu machen. Als Spieler habe er schließlich eine phantastische Reise unternommen und verspüre nun keinen Bedarf, etwas hinterher zu jagen, äußerte Olsson gegenüber "Dagens Nyheter".

Vor nicht ganz zwei Jahren hatte zudem der Schwedische Handballverband SHF nachgefragt, ob Olsson sich vorstellen könne, zusammen mit Magnus Andersson das Amt des Nationaltrainers der U21-Auswahl zu übernehmen - eine Herausforderung, die sich damals allerdings nicht mit seiner Tätigkeit als Lehrer am Gymnasium in Farsta und Trainer bei Hammarby vereinbaren ließ. Wie die Zeitung weiter berichtet, wurde das Duo von der IHF zur WM nach Deutschland eingeladen, um eine Übungseinheit mit knapp 200 Trainern aus aller Herren Länder abzuhalten.

(von Dr. Oliver Schulz)


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