Aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2007:
Kiel -
Uwe Schwenkers Handball-Horizont
geht weit über die Grenzen Kiels hinaus. Der Manager des Deutschen
Meisters THW denkt gerne auch mal global. Am Rand der
WM
hat der ehemalige Nationalspieler nun die Rückkehr zum
Vierjahres-Rhythmus bei Handball-Weltmeisterschaften gefordert. "Das
wäre ein erster guter Schritt, um die Belastung für die Spieler zu
reduzieren", sagte
Schwenker, "außerdem
würde es den Wert des Titels wieder erhöhen."
Seit 1993 werden die Turniere im Zweijahresrhythmus ausgetragen, aber
der Weltverband IHF diskutiert bereits eine Rückkehr zum alten Modus.
Geplant ist außerdem, dass die Titelkämpfe nicht mehr im Winter, sondern
nach der Saison im Juni stattfinden. Das war letztmals 1990 in Ägypten
der Fall. Gleich lautende Forderungen hatten zuvor bereits die Vereinigung
der besten 14 europäischen Vereine "Group Club Handball" (GCH) sowie die
Europäische Handball-Föderation (EHF) gestellt.
Schwenker plädierte darüber hinaus für eine
weitgehende Reform des internationalen Terminkalenders. "Es darf nicht
alles auf dem Rücken der Spieler ausgetragen werden", sagte er im Hinblick
auf deren Belastung durch nationale und internationale Wettbewerbe.
Der 36 Jahre alte THW-Kapitän Stefan Lövgren,
der seine Nationalmannschaftskarriere bei den Schweden 2006 beendet hatte
und Athletenvertreter in einer EHF-Kommission ist, erklärte: "Große
Turniere dürfen nur alle vier Jahre stattfinden, ob im Januar oder im
Sommer macht für uns Spieler keinen Unterschied. Da würden wir uns nach
den Interessen der Vereine richten."
Für Schwenker ist darüberhinaus wichtig, wie
im Fußball europaweit einen einheitlichen Spielplan einzuführen, damit
die Nationalteams ihre Spiele jeweils zum selben Zeitpunkt austragen
können. Die Rückkehr der Weltmeisterschaften zum Vierjahresrhythmus hänge
indes auch von der Bereitschaft der europäischen Verbände ab, den
EM-Rhythmus ebenfalls auf vier Jahre zu verändern.
Schwenker beurteilt die Chancen dafür jedoch
skeptisch: "Das wird aus meiner Sicht nicht funktionieren."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2007)