25.01.2007 | WM 2007 |
Gestern jubelte die gesamte grönländische Mannschaft mit Kreutzmann und tanzte Ringelreihen. Der Twen hatte 15 Tore geworfen, den aktuellen WM-Rekord des Isländers Gudjon Valur Sigurdsson (ebenfalls gegen Australien) eingestellt und war wieder der "Mann des Spiels". In der ersten Partie um den Presidents-Cup, der alle dritt- und viertplatzierten Teams nach der Vorrunde weiter im WM-Turnier lässt, war Australien nur selten ein ebenbürtiger Gegner. Bei der Partie "Außenseiter gegen Kanonenfutter" pulverisierte Grönland die "hohe" Zielsetzung der Männer von "Down Under", die ihre vierte WM-Teilnahme bei 24 Teilnehmern besser als Platz 21 abschließen wollten. Dabei war deren WM-Teilnahme nicht nur von der Entfernung her aufwändig, sondern auch eine ziemlich kostspielige Angelegenheit: Um teilnehmen zu dürfen, musste jeder Spieler 10 000 Euro aus dem eigenen Portemonnaie beisteuern.
1000 Handballer gibt es am anderen Ende der Welt, gespielt wird aber nur an den Universitäten, Ligen existieren nicht. Bei der WM haben die "Aussis" wenig zu lachen. Nach der Vorrunde waren sie mit 0:6 Punkten und 48:129 Toren die schlechteste Turniermannschaft. Da half es auch nicht, dass die Männer des norwegischen Trainers Morten Fjeldstad psychologisch betreut werden. Auf der Bank der Australier sitzt Christen Thomsen. Die Aufgabe des Mentalcoaches lautet: Die Spieler aufrichten, wenn sie verlieren. "Die Australier sind in jeder Hinsicht voller Selbstbewusstsein", weiß der Psychologe. Nur, wenn es um Handball gehe, dann verlasse es sie.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2007)
(25.01.2007) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |