01.02.2007 | WM 2007 |
Seine gute Laune verliert der gelernte Maurer nur selten. "Geärgert hat mich während dieser tollen WM-Zeit nur das Hotel, in dem wir während der Hauptrunde wohnen mussten." In Ladenburg, weit weg von Mannheim. "Die Spanier und Tschechen waren in der Stadt untergebracht und wir am Ende der Welt." Gal ist aber keiner, der sich lange grämt. Auch das enttäuschende Abschneiden (9. Platz) bei der WM verdunkelt nicht lange sein sonniges Gemüt.
Vier Niederlagen in der Hauptrunde und ein spätes Tor gegen Russland hatten den Ungarn den Einzug ins Viertelfinale gekostet. "Viele in unserer jungen Mannschaft haben gedacht, sie hätten gegen Spanien und Kroatien gar keine Chance", meinte Gal. "Sie hatten zu großen Respekt." Seit sechs Jahren ist er nun beim 15-fachen Meister Veszprem angestellt. Sein Vertrag läuft im Sommer 2009 aus. Angeblich ist der Handball-Bundesligist SG Kronau/Östringen an dem Kreisläufer interessiert, der für seine 43 WM-Tore nur 51 Würfe benötigte. Eine Quote von 84 Prozent, der Spitzenwert bei diesem Turnier.
Von Kindesbeinen an spielte der in Varpalata gebürtige Gal Handball. "Mein erster Trainer hat gesagt, dass ich zu fett bin und deshalb am Kreis spielen soll", sagt der 115-fache Nationalspieler. "Da bin ich geblieben." Mittlerweile ist Gal eine wichtige Größe in Ungarns Auswahl. Mitspieler schätzen ihn als "Leader", der wichtig für die Stimmung ist. "Er reißt uns alle mit. Mit seinen Leistungen und als Typ", sagt Katriz, der beim Bundesligisten Wilhelmshavener HV spielt. Gal begeisterte in der Vorrunde in Kiel nicht nur mit seinen Toren. Er blieb den Zuschauern auch mit dem "Danke Kiel"-Schild in Erinnerung, mit dem sich die Ungarn bedanken. Die "Kieler Nachrichten" mit diesem Titelbild hat er sich als Souvenir mit in die Heimat genommen.
Am 1. März feiert Gal ein Wiedersehen mit der Ostseehalle. Im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League trifft Veszprem auf den THW Kiel. "Die haben eine eingespielte Mannschaft, die immer geradeaus spielt", sagt Gal, der seinen Kollegen Marcus Ahlm für einen der drei besten Kreisläufer der Welt hält. "Aber wir kommen ins Halbfinale." In Veszprem erwarte die Zebras nämlich eine "kleine Hölle", sagt Gal und lacht.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 01.02.2007)
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