Aus dem Mannheimer Morgen vom 21.08.2007:
Im Interview mit dem Mannheimer Morgen
berichtet THW-Geschäftsführer
Uwe Schwenker, mit welchen Zielen
die Zebras in die Saison gehen
und was er von den aufstrebenden
Rhein-Neckar Löwen erwartet.
- Mannheimer Morgen
-
Herr Schwenker, die Sommerpause
im Handball neigt sich dem Ende entgegen. Spüren
Sie schon wieder das Kribbeln?
- Uwe Schwenker:
-
Bei mir ist das Kribbeln schon wieder da, obwohl die Pause für die
Spieler schon ziemlich kurz war. Da im nächsten Jahr zwischen den
beiden Serien auch noch die Olympischen Spiele sind, wäre mir mehr Urlaub für die
Jungs schon lieber gewesen
- Mannheimer Morgen
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Der THW hat in der vergangenen Saison das Triple geholt: Besteht die Gefahr der
Übersättigung?
- Uwe Schwenker:
-
Nein. Wir feiern gerne Erfolge
und wollen diese auch bestätigen. Wenn man weiß, wie schön das ist, Titel zu
holen, dann möchte man das noch einmal erleben. Nichtsdestotrotz ist es natürlich
schwierig, ein Triple zu wiederholen.
- Mannheimer Morgen
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Die Zebras haben sich noch einmal gezielt
verstärkt. Ist eine Wiederholung der erfolgreichen
Vorsaison möglich?
- Uwe Schwenker:
-
Die Konkurrenz schläft nicht. National sind Mannschaften wie der
HSV oben dabei, die Rhein-Neckar Löwen kommen nun dazu. Es wird interessant,
aber auch schwierig. Für uns ist es eine echte Herausforderung,
Erfolge zu bestätigen.
- Mannheimer Morgen
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Warum hat es nicht mit der
Verpflichtung des Löwen Andrej Klimovets geklappt?
- Uwe Schwenker:
-
Wir haben frühzeitig mit Klimo und auch
mit Iouri Chevtsov gesprochen. Der hat aber von Anfang an gesagt,
dass wir keine Chance haben, den Spieler zu bekommen.
Er wollte ihn trotz der Zugänge Schwarzer und Roggisch nicht
abgeben. Damit war das Thema erledigt.
- Mannheimer Morgen
-
Die Trainer in der Liga sind sich einig: Kiel
ist der große Favorit auf den Titel.
- Uwe Schwenker:
-
Es ist nach der vergangenen
Saison klar, dass wir jetzt in die Favoritenrolle
gedrängt werden. Im Windschatten
des THW kann sich die Konkurrenz natürlich
gut positionieren. Aber wir würden
auch jeden amtierenden deutschen Meister
in die Favoritenrolle drängen.
- Mannheimer Morgen
-
Wer sind die größten Konkurrenten auf
dem Weg zur Meisterschaft?
- Uwe Schwenker:
-
Es wird sehr eng. Hamburg
war vergangene Saison punktgleich mit
uns, Flensburg gehört seit Jahren zur Spitze.
Und natürlich gehören auch die Rhein-Neckar Löwen zu den Konkurrenten. Ich
bin sehr gespannt, was sich gerade dort in
der Zukunft tut.
- Mannheimer Morgen
-
Droht den Kielern das Ende der Vormachtstellung:
Hamburg und die Löwen streben nach oben?
- Uwe Schwenker:
-
In den nächsten Jahren
wird es fraglos sehr interessant. Aber ich
finde es gut, dass der Handball immer mehr
aus den Dörfern in die großen Metropolen
und Hallen drängt. Dass man in Kiel nicht
solche finanziellen Möglichkeiten hat wie
in Hamburg oder bei den Rhein-Neckar Löwen, steht außer Frage. Dennoch sind
wir gut aufgestellt. Der THW weiß aber
auch, dass es in Zukunft schwerer wird, Titel
zu holen, weil Vereine mit einem großen
finanziellen Aufwand nach vorne drängen.
- Mannheimer Morgen
-
Bereitet Ihnen das Sorgen?
- Uwe Schwenker:
-
Nein, ich bin froh über diese
Entwicklung. Der Handball rückt auf diesem Weg immer mehr in den Fokus der
Öffentlichkeit. Ich liebe diesen Sport und bin froh über diese Entwicklung. Es nützt
mir nichts, der König im Dorf zu sein. Ich bin lieber in der Großstadt neben vielen
anderen unterwegs und weiß, dass das Interesse am Handball immer weiter zunimmt.
- Mannheimer Morgen
-
Was trauen sie der Chevtsov-Sieben in der
kommenden Saison zu?
- Uwe Schwenker:
-
Wenn sie sich schnell finden, werden die Löwen ganz vorne dabei
sein. Ich will nicht sagen, dass der Klub
Meister wird. Aber um die Champions-League-Plätze wird der Verein spielen.
(Das Gespräch führte Marc Stevermüer, aus dem Mannheimer Morgen vom 21.08.2007)