05.09.2007 | Umfeld |
2002 heuerte er eher durch einen Zufall bei den Zebras an. "Ein Bekannter sagte mir, dass man beim THW Kiel einen Mann suche, der die Fanartikel verkauft". Fritz Meller stellte sich bei Uwe Schwenker vor und bekam den Job. Seinen Hauptberuf als kaufmännischer Angestellter bei einem Betriebsausstatter in Mettenhof gab er allerdings nicht auf. Von sieben bis 17 Uhr kümmert sich Meller um die richtige Kleidung von Werftarbeitern, dann zählt nur noch die richtige Ausstattung der schwarz-weißen Fans. "Meine Arbeit beim THW ist schließlich einer der schönsten Nebenjobs der Welt." Sechs Tage die Woche ist dieser seine Leidenschaft. "Manchmal werde ich überrannt von der Arbeit, gerade weil ich in zwei Berufen eingespannt bin. Ich habe mir immer gesagt, wenn es mir beim THW keinen Spaß mehr macht, dann höre ich auf", blickt Meller zurück. Diesen Moment allerdings hat es noch nie gegeben. "Zwei Wochen bevor es nach der Sommerpause wieder los geht, kribbelt es schon", gibt "Fritze", wie ihn einige nennen, ehrlich zu. Es macht ihm Spaß, soviel Fanartikel wie irgend möglich zu verkaufen. Den Stress, den er mit Beginn des Weihnachtsgeschäftes Mitte Oktober dadurch hat, spürt er angesichts dieser Freude kaum - oder will es nicht zugeben.
"In der Ostseehalle haben wir zwei Shops, jeweils zwei Frauen stehen hinter der Ladentheke und verkaufen sämtliche Artikel", ist Meller in seinem "Nebenjob" nicht auf sich allein gestellt. Zwar ist er es, der bereits zwei Stunden vor Spielbeginn in der Halle sei und ein Auge darauf habe, dass immer ausreichend T-Shirts, Trikots und Schals vorhanden seien. Doch selber verkaufen, das macht er selten. "Das ist nicht mein Ding, das können meine 'Mädels' viel besser", scherzt er.
Die Nervosität aber, dass er eventuell doch nicht ausreichend Fanartikel zum Verkauf in die Halle transportiert haben könnte, die können ihm auch die Fanshop-Frauen nicht nehmen. "Diese Angst fällt irgendwann von mir ab und ich genieße eine erste Tasse Kaffee vor dem Anpfiff", so Meller, der auch während des Spiels immer bereit ist, mal eben ins Lager zu fahren und für Nachschub zu sorgen. Und wenn er sieht, dass die Ostseehalle in schwarz-weiß getaucht ist, dass alle ihre Fahnen schwenken, das Trikot ihres Lieblings anziehen oder den THW-Schal um den Hals tragen, dann huscht ein Lächeln über "Fritzes" Gesicht.
"Einen wirklichen Ladenhüter haben wir nicht im Angebot, unsere Artikel sind offenbar richtig ausgewählt", berichtet er, als wir wieder am Lager ankommen. sind. Und dass für ihn die Fanarbeit einen hohen Stellenwert besitze, weshalb ihm sein "Job" auch nach fünf Jahren noch "immens viel Spaß" mache - zumal, wenn der THW so erfolgreich wie zuletzt ist. Denn dann verkaufen sich auch die Fanartikel bestens.
Auch heute wird kein THW-Anhänger am Fanshop leer ausgehen müssen. Rechtzeitig hat Fritz Meller die Kisten mit T-Shirts und Plüsch-Hein-Daddel zur Ostseehalle gebracht. "Die sind der Renner." Seine Nervosität wird Fritz Meller bis zum Anpfiff abgelegt haben - und sich auf ein hoffentlich schönes Spiel freuen. Denn dann ist sein Job zur Hälfte erledigt, während der der Zebra-Spieler erst beginnt. Denn Fritz Meller gehört zum Team hinter dem Team.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
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