Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Es war ein launiges Treffen, zu dem die Vereinigung Schleswig-Holsteinischer Sportjournalisten Vertreter der drei norddeutschen Bundesligisten nach Kiel eingeladen hatte. Zwischen Handball-Fachsimpelei, der Hamburger Kampfansage "Wir wollen den Titel, natürlich. Als Vizemeister können wir uns doch nicht erneut mit Platz zwei zufrieden geben" von Piet Krebs und dem "Unsere Mannschaft befindet sich in der Entwicklung, und wir hoffen, dass diese Entwicklung zu Titeln führen wird, wenn nicht in diesem, dann im nächsten Jahr" von Flensburgs Anders Dahl-Nielsen, sinnierte THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker über den Erfolg seines Team in der vergangenen Spielzeit. Und gab dabei Nachdenkliches von sich: "Gerade nach großen Erfolgen ist die Gefahr am größten, die schwersten Fehler zu machen." Auf den Lorbeeren ausruhen, die längst Vergangenheit sind, ist nach Ansicht des umtriebigen Managers einer der schwersten Fehler, die man begehen kann. Beinahe beiläufig erzählte er kurz darauf von einer wichtigen Personalie, die man noch vor Beginn der Bundesliga-Saison geklärt hatte.

"Christian Zeitz hat seinen Vertrag vorzeitig um drei Jahre bis zum 30. Juni 2011 verlängert." Wie wichtig ihm diese Vertragsangelegenheit war, erfuhr man wenig später. "Christian bildet in der Bundesliga mit Kim Andersson das beste Duo im rechten Rückraum, und er ist mit seiner Art, Handball zu spielen, ein wichtiger Faktor." Die Freude, damit auch einen deutschen Nationalspieler langfristig an den Verein gebunden zu haben, war ihm bei diesen Worten ins Gesicht geschrieben. Schließlich ist Zeitz in der vergangenen Saison von einem vielzitierten "größten Talent des deutschen Handballs" zu einem der erfolgreichsten Handballer Deutschlands aufgestiegen. Weltmeister, DHB-Pokalsieger und Deutscher Meister in einer Saison, dazu der Triumph in der Champions League. "Christian hat nicht zuletzt in den beiden Champions-League-Finalspielen gezeigt, wie wichtig er für den THW Kiel ist", blickte Schwenker doch noch einmal zurück, während für Zeitz die Verlängerung außer Frage stand. "Es ist toll, von einem solchen Verein ein solches Angebot erhalten zu haben", sagte der Weltmeister und erklärte, von anderen Klubs nicht umworben gewesen zu sein.

Für Uwe Schwenker indes waren die Gespräche mit Zeitz nur der Auftakt für eine anstrengende Saison, die neben den Aktionen auf der "Platte" auch im Büro viel Arbeit mit sich bringen wird. Die Kontrakte von Mattias Andersson, Stefan Lövgren, Henrik Lundström, Vid Kavticnik und Viktor Szilagyi laufen nach dieser Spielzeit aus. Und Schwenker will sich mit Sicherheit nicht nachsagen lassen, nach dem größten Erfolg in der Vereinsgeschichte die schwersten Fehler gemacht zu haben. Das Ausruhen auf Lorbeeren gibt es nicht - weder für die Spieler, noch für den Trainer und erst Recht nicht für Uwe Schwenker.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)