24.11.2007 | EM 2008 |
Nach der enttäuschenden Vorstellung bei der vergangenen Weltmeisterschaft in Deutschland, bei der für Norwegen lediglich Platz 13 heraussprang, möchte sich der EM-Gastgeber nun umso mehr vor heimischem Publikum beweisen. Und im Gegensatz zu vor fast einem Jahr sind nun auch wieder zwei alte Bekannte mit an Bord: Frode Hagen und Glenn Solberg. Zwar traten beide vor anderthalb Jahren in Kiel bzw. Flensburg von der großen Handball-Bühne ab, um ihre erfolgreichen Karrieren in der Heimat bei Drammen HK ausklingen zu lassen und sich nunmehr um ihre berufliche Zukunft zu kümmern. Doch wie sehr diese Ausnahmehandballer noch immer begeistern konnten, stellten sie unlängst sogar als Norwegische Meister und anschließend in der Champions League eindrucksvoll unter Beweis. Kurzum: Nationaltrainer Gunnar Pettersen wollte für die EM nicht auf seine beiden Stars verzichten und berief die "Feierabend-Handballer" (Frode Hagen) zurück in die Nationalmannschaft.
"Wir wollen eine bessere Leistung zeigen als bei der Weltmeisterschaft in Deutschland", verspricht Hagen. "Auch wenn wir nicht zum engeren Favoritenkreis dazu gehören, glaube ich, haben wir einen gewissen Heimvorteil auf unserer Seite." Land und Leute freuen sich jedenfalls schon auf das sportliche Großereignis, denn neben Fußball, dem Wintersport und besonders Eishockey spielt auch der Handball in Norwegen eine große Rolle. In Drammen, 41 Kilometer südwestlich von Oslo gelegen, war der Andrang auf die Karten am größsten. "Innerhalb von fünf Minuten waren fast alle Tickets für die Spiele der norwegischen Mannschaft gegen Dänemark, Russland und Montenegro in der Drammenshallen ausverkauft", schildert Hagen die Begeisterung der Fans.
Wen die Zuschauer am 28. Januar auf dem Parkett aber zu sehen bekommen, das vermag auch Frode Hagen nicht zu prophezeien. Dennoch hat der inzwischen 33 Jahre alte Norweger klare Favoriten. "Ein amtierender Weltmeister hat immer eine Chance. Die Deutschen haben eine Mannschaft mit Tradition und guten Spielern. Ich zähle das Team um Heiner Brand auf jeden Fall zu den Titelanwärtern", sagt der Ex-Kieler, der aber auch dem Titelverteidiger Frankreich, sowie Kroatien und den Schweden gute Chancen einräumt. "Zwar waren die Schweden in den letzten Jahren nicht so erfolgreich, doch darf man sie nie unterschätzen." Eines ist allerdings schon heute klar: Für Frode Hagen ist die Europameisterschaft 2008 im eigenen Land der endgültige Abschluss seiner Nationalmannschaftkarriere.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
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