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09.03.2008 Umfeld

Zebra: Das Team ums Team: Dr. Oliver Schulz - Mr. Europa

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Französisch, Schwedisch, Spanisch, Russisch - Europas Handball spricht auch in diesem Jahr wieder viele Sprachen. Schwer, dabei den Überblick zu behalten und an Informationen über die Klubs zu kommen, gegen die der THW Kiel in der Champions League anzutreten hat. Gut, dass das Hallenmagazin und die Internetredaktion auf die Hilfe eines Sprachbegeisterten und leidenschaftlichen THW-Supporters zurückgreifen kann: Dr. Oliver Schulz ist Mr. Europa.
Bescheiden ist der 42-Jährige, wenn man ihn auf seine Unterstützung anspricht. Handball und Sprachen seien eben seine Hobbys, und deshalb freue er sich, wenn er mit diesen Leidenschaften helfen könne. Im Alter von 18 Jahren war ausgerechnet eine Schweden-Reise der Auslöser für die Begeisterung, fremde Sprachen zu erlernen. Schon in der Schule hatte er bemerkt, wie ihm Französisch förmlich zuflog. Doch nach der Skandinavien-Reise probierte Oliver Schulz mehr: "Ich wollte durch das Erlernen der Sprache dieses ganz besondere Schweden-Gefühl behalten, es förmlich konservieren." Und so kam es, dass er in seiner Freizeit Schwedisch paukte. "Ohne Lehrer, ohne Unterricht - ich habe mir alles selbst beigebracht." Das hat sich bis heute nicht geändert, wenngleich zu den oben erwähnten Sprachen mittlerweile Finnisch, Griechisch, Kroatisch, Niederländisch und Arabisch hinzugekommen sind. "Als Letztes bin ich dabei, mir Estnisch beizubringen." Zehn Sprachen - alle nach einem rotierenden, eigenen System erlernt. "Ich versuche, immer zwei meiner Sprachen gleichzeitig zu festigen, danach ist wieder ein anderes Paar dran." Während des Studiums habe er nach Vorlesungen, Lernen und Klausuren auch schon mal von Mitternacht bis zwei Uhr morgens über fremden Sprachen gesessen. "Zur Entspannung", wie Oliver Schulz mit einem Lächeln betont. Rückblickend, so sinniert er, haben sich aus der Liebesbeziehung zu Schweden und seiner Sprache eine ganze Menge Kinder entwickelt. "Sprachen lernen ist wie ein permanenter Kurzurlaub, denn die Sprache ist der Schlüssel zum Land und seinen Menschen!"

Und der Handball? "Als ich merkte, wie viel Spaß er bringt, war ich schon zu alt, um aktiv zu werden." Ein Dozent an der Kieler Uni habe ihm früh von der Ostseehalle vorgeschwärmt. "Damals wusste ich nicht einmal, was in der Ostseehalle genau stattfindet." Und Zeit, dies herauszufinden, blieb ihm kaum. Als er jedoch eine Karte für das Derby gegen Flensburg geschenkt bekam, war es um Oliver Schulz geschehen. "Ich wurde Stammgast, habe alles über Handball in mich aufgesogen." Nach seiner Promotion in Chemie und dem Diplom-Abschluss in Psychologie fand Schulz einen Arbeitsplatz in einem Betrieb der Chemieindustrie - allerdings in Bremen. "Dort wird morgens halt immer über Fußball geredet - aber das schwarz-weiße Virus zieht überallhin mit!" Viele Heimspiele besucht Dr. Oliver Schulz noch immer, den Kontakt zur Internetredaktion fand er Ende der 1990er. "Der ehemalige Webmaster Thorsten Drewes fragte, ob ich ihm behilflich sein könne."

Und der heute 42-Jährige wollte. In Zeiten des Internets hat Oliver Schulz sich mittlerweile ein System angelegt, in dem rund 4.000 Online-Ausgaben von Zeitungen aus aller Herren Länder nach Kontinenten und Staaten in Form von Links gespeichert sind. Täglich durchforstet er das World Wide Web nach interessanten News, blickt vor Champions-League-Spielen des THW intensiv auf die Ligen und Neuigkeiten der Gegner und stellt die Informationen für die jeweiligen Redaktionen zusammen. Neben seiner Arbeit für diverse deutsche Portale berichtet er auf den schwedischen Webseiten von "Herr Elit Handboll" (heh.nu) und Redbergslids IK Göteborg in einer Kolumne, wie sich die schwedischen Spieler in der Bundesliga und der spanischen Liga Asobal schlagen. Und wenn ein junger Spieler - beispielsweise in den osteuropäischen Staaten - auf sich aufmerksam macht, ruft auch schon mal ein Redakteur oder Mitarbeiter eines Klubs bei ihm an, um Informationen über dessen Werdegang zu erhalten. "Mein Handballherz schlägt aber für den THW." Und deshalb, so erzählt Schulz, bringe er sich auch gerne ehrenamtlich für die THW-Vereinshomepage ein. "Eine informativere, aktuellere und umfangreichere Homepage gibt es nirgends auf der Welt." Er muss es wissen, denn Dr. Oliver Schulz spricht die Sprachen des Handballs...

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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