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10.09.2008 Karlchens Einwurf

Zebra: Karlchens Einwurf

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Der Zaubertrank von Miraculix war gestern - angesagt ist heutzutage ein ganz anderes Leistungselixier: Hähnchennuggets.
Während Epo, Anabolika, Peptid- und Glykoproteinhormone und Gendoping die Schlagzeilen beherrschen, hat noch niemand die Wirkung von Hähnchennuggets untersucht. Immerhin hat mit ihrer Hilfe Usain Bolt die 100 Meter in 9,69 Sekunden heruntergespurtet und dabei noch Zeit gefunden, die Verwandtschaft auf der Tribüne zu grüßen.

In der Pressekonferenz nach dem Rennen hat Bolt erzählt, wie er sich auf seinen Start vorbereitete. Die wichtigsten Dinge dabei waren nicht die Worte Fitness, Massage oder Mentaltraining, sondern Hähnchennuggets. Gleich zweimal hat er sie vor dem Rennen gegessen. Ach, und dann hat er ja auch noch Fernsehen geguckt und geschlafen.

Schlafen scheint auch so ein Wundermittel zu sein. Sicher hat Bolt das Märchen vom starken Wanja gelesen. Der hat sieben Jahre faul auf einem Ofen geschlafen und nur ab und zu Sonnenblumenkerne (Doping?) gegessen. Als er dann nach sieben Jahren aufstand, war er der stärkste Mann der Welt und ist später Zar geworden ... oder Olympiasieger in Peking. Das weiß man nicht mehr so genau. Jedenfalls sollte man mal genauer untersuchen, ob da alles mit rechten Dingen zugeht. Denn der "Mann der Spiele", Michael Phelps, bläst ins gleiche Horn wie Bolt. Auf die Frage eines Reporters was er denn sonst so mache, antwortete Phelps: "Schwimmen, essen und .. schlafen." Also auch er.

Dabei scheint es sich um eine ganz abgefeimte Trainingsmethode zu handeln. Und während die Alten "O tempora, o mores!" (Oh Zeiten, oh Sitten) rufen, ist die moderne Trainingsmethode bei THW-Trainer Alfred Gislason längst angekommen. Statt Lövgren und Co. morgens um sechs Uhr um den Mühlenteich zu hetzen, lässt er sie einfach länger ... schlafen. Und auch die Hähnchennuggets hat das Ober-Zebra Gislason im Gepäck, wenn auch im "Gewand" von Cola.

"Cola-Revolution" titelten die Kieler Nachrichten und erzählten von der Ungeheuerlichkeit, dass die Zebras Cola trinken sollen, um den Kohlehydratspeicher neu aufzufüllen. Und zu guter Letzt wird den Spielern noch ein "Affensandwich", eine Banane, verschrieben.

Da werden ja ganz neue Saiten aufgezogen. Die lassen sicher die schwarz-weißen Sittenwächter ergrauen. Bleich werdend lesen sie noch von anderen Michael-Phelps-Methoden. Der isst zum Frühstück drei Sandwiches mit Spiegelei, Röstzwiebeln und Mayonnaise. Danach ein Omelett, Haferbrei, drei Scheiben Toast und Pfannkuchen.

Hoffentlich hat Gislason nicht vor, das auch noch bei seinen Schützlingen umzusetzen. Einige würden sich sicher kugeln. Eine neue Zeit hat beim THW begonnen und lässt die Sorgenfalten auf der Stirn von Kassenwart Marcus Ahlm wachsen ... Woher sollen bloß alle die Geldbußen kommen, wenn der neue Trainer so vieles erlaubt?

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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