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10.09.2008 Bundesliga

Zebra: Boomende Liga

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Mit einem Rekordetat geht die TOYOTA Handball-Bundesliga in die Saison. Hauptverantwortlich für die Steigerung sind die Favoriten der Liga, die in diesem Jahr noch mehr Geld zur Verfügung haben.
Provinzial-Vorstandsvorsitzender Ulrich Rüther weiß, was die Stunde geschlagen hat: "Der Handball ist teuer geworden", sagte Rüther, als er und THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker unlängst die Verlängerung und "Anpassung" des Sponsoringvertrages zwischen dem Versicherungsunternehmen und dem Deutschen Meister bekannt gaben. In der Tat scheint es - überspitzt formuliert - als seien vor dieser Spielzeit überall die Gelddruckmaschinen angeworfen worden. Die TOYOTA Handball-Bundesliga ist zu einem Millionenspiel gewachsen - und der THW schreitet einmal mehr voran, zumindest was die offiziellen Verlautbarungen über den Saisonetat angeht. "Wir gehen mit einem Budget von 7,8 Millionen Euro in die Saison", hatte Schwenker angekündigt und damit eine neue Bestmarke des Vereins bekannt gegeben. Eine Steigerung von rund 800.000 Euro im Vergleich zum angeglichenen Etat des Vorjahres - die Spitzenposition in der Geldrangliste der Liga schien gesichert.

Zumal die Konkurrenz deutlich weniger angab - offiziell zumindest. So will der HSV Hamburg mit 6,5 Millionen Euro den THW Kiel auf dem Weg zu neuen Rekorden stoppen. Laut Schätzungen beträgt der Etat der Rhein-Neckar-Löwen 6,3 Millionen Euro. Platz vier der Rangliste geht in diesem Jahr erstmals an den TBV Lemgo, der mit geschätzten 6,0 Millionen Euro die SG Flenburg-Handewitt mit 5,2 Millionen Euro auf Platz fünf verdrängte. Wie gesagt: Es handelt sich bei diesen Zahlen der THW-Konkurrenten um geschätzte Angaben oder offizielle Verlautbarungen.

"Es gibt mindestens drei weitere Vereine, die finanziell ebenso gut aufgestellt sind wie der THW Kiel", sagt HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann - und schürte mit dieser Aussage Vermutungen, dass Hamburg, die Rhein-Neckar-Löwen und auch Lemgo weit mehr Geld zur Verfügung haben als angegeben. Ins gleiche Horn stößt auch Stefan Kretzschmar. Der Magdeburger Sportdirektor hat bei den veröffentlichten Zahlen große Zweifel. Der ehemalige National-Linksaußen, der den Etat der Bördestädter mit 4 Millionen Euro angibt, äußerte sich skeptisch: "Von den Angaben der Konkurrenz lasse ich mich nicht irritieren, weil das mit Sicherheit nicht die wirklichen Etats sind. Topklubs arbeiten mittlerweile im zweistelligen Millionenbereich."

Gestützt wird diese Vermutung von den Angaben der HBL. Der Liga-Verband schätzt den Gesamthaushalt der Bundesliga auf rund 80 Millionen Euro - zu diesem tragen die Aufsteiger aus Stralsund (1,2 Millionen Euro) und der TSV Dormagen, der nur eine Million Euro zur Verfügung hat, am wenigsten bei.

Bohmann richtet derweil den Blick auf neue Vermarktungsmöglichkeiten: "Ich bin davon überzeugt, dass die internationalen Märkte mittelfristig eine wichtige Rolle bei der weiteren Entwicklung der HBL haben werden." Seine Hoffnung auf mehr Geld aus dem Ausland wird durch die Fernsehübertragungen genährt. "Im letzten Jahr wurde die HBL in 60 Ländern regelmäßig verfolgt", so Bohmann. Außerdem würden mehr Klubs um die Meisterschaft mitspielen. "Ich bin fest überzeugt, dass die Attraktivität der Liga sich noch weiter erhöhen wird. Darüber hinaus helfen uns die Entwicklungen im Sponsoring und im TV-Bereich." Neue Rekordetats scheinen da nur noch eine Frage der Zeit .

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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