16.09.2008 | Karlchens Einwurf |
Im Vergleich zu den anderen Vereinen der Bundesliga ist der des THW einer der spannenderen historischen Namen. Mithalten kann da eigentlich nur TuSEM Essen. Wer weiß denn schon, dass die Abkürzung für "Turn- und Sportverein Essen Margarethenhöhe" steht? Andere Vereine nennen sich da doch recht einfallslos einfach SG (z.B. Spielgemeinschaft Flensburg-Handewitt), SC (Sportclub Magdeburg) oder TV (Turnverein Großwallstatt). Manche kommen tierisch daher (Löwen und Füchse), oder sprechen sich selbst mit einem "Frisch Auf!" (Göppingen) Mut zu.
Überhaupt kann man aus Vereinsnamen eine Menge lernen, wie der Blick auf die Balltreter zeigt. Borussia (z.B. Dortmund) ist der lateinische Name für Preußen. Fortuna (Düsseldorf) hofft auf die Glücksgöttin und Jahn (Regensburg) erinnert an den Turnvater. Hansa (Rostock) lässt einen an das historische Städtebündnis denken, und der Name Hertha BSC leitet sich von einem Schiff ab, das einst so hieß. Nur gut, daß auf den Planken Hertha und nicht Xanthippe oder Thusnelda stand .
Andere Vereine erinnern an die Region, aus der sie kommen: Holstein Kiel, Bayern München, Sachsen Leipzig. Schön wird es auch, wenn man einen Blick über die Landes- und Bundesgrenzen wirft. In England wurde der Fußballverein "Sheffield Wednesday" von Arbeitern an einem Mittwoch gegründet, und in Tottenham wollte man besonders hitzig zur Sache gehen und legte sich deshalb das "Hotspurs" zu, was übersetzt "Heißsporne" bedeutet. In Holland leitet sich "Ajax Amsterdam" von einem griechischen Helden ab (allerdings gibt es da zwei Ajax, und beide sind etwas merkwürdig). Und in der Schweiz hüpfen die Spieler der "Grasshoppers (Heuschrecken) Zürich" über das grüne Viereck.
Es lohnt sich eben, manchmal genauer hinzuschauen. Und Geschichten erfüllen einen Verein ja erst so richtig mit Leben. Deshalb sind wir Kieler mit dem "THW" ja auch ganz zufrieden.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
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