05.10.2008 | Karlchens Einwurf |
Mag sein, dass auch andere Zebras bei "Erdkundlichem" zusammenschrecken. Zum Beispiel bei dem Anblick des Kartenumrisses von Italien. Erinnert sie doch der "Stiefel" vielleicht an eine Wadenzerrung oder eine Bänderdehnung. Und jedem, der einen Griechenlandurlaub plant, ist natürlich der Umriss der Halbinsel Chalkidiki ein kleines Menetekel. Ragt sie doch wie eine Hand mit ihren knochigen Fingern weit ins Meer hinaus. Und Finger von Handballspielern sind sorgsam gehütete Werkzeuge. Man schaue nur Stefan oder Marcus auf die Finger - alle immer getapet.
Und das haben sie natürlich auch verdient, die Finger, denn die Hand mit ihren 27 Knochen und 33 verschiedenen Muskeln hat den kompliziertesten Bauplan aller menschlichen Gliedmaßen. Ja, sie ist sogar zu allerhand fähig. So hat jemand mit einem einzigen Finger einmal einen Lastwagen von 13 Tonnen Gewicht in 10 Sekunden drei Meter weit gezogen, und der schnellste Gitarrenspieler der Welt kann 143 Töne pro Sekunde erzeugen. Nicht zu vergessen der ehemalige amerikanische Präsident Theodore Roosevelt. Auf dem Neujahrsempfang 1907 schüttelte er 8.513 verschiedenen Menschen die Hände.
Den Vorrang der Hände wollen natürlich die Fußfetischisten nicht gelten lassen. Immerhin enthalten die Füße gut ein Viertel der 200 aller im Körper befindlichen Knochen. Manche Sportler haben beeindruckende Fußgrößen - oder muss man im Falle von Australiens Schwimmlegende Ian Thorpe besser von "Paddeln" sprechen? Er hat Schuhgröße 51, da nehmen sich die 48,5 von US-Rekord-Olympiasieger Michael Phelps schon fast klein aus.
Überhaupt erfährt man Erstaunliches, wenn man sich näher mit unseren "Tretern" beschäftigt. So dienen die Schweißdrüsen an den Fußsohlen gar nicht zur Regulierung der Körpertemperatur, sondern sorgen dafür, dass die Füße gute Bodenhaftung haben (Heißt das, dass Menschen mit ausgesprochenem Fußgeruch die Bodenhaftung verloren haben und nun nach neuer Standfestigkeit streben?). Und froh bin ich persönlich, dass die Spieler nicht das Verhalten der Kapuzineräffchen auf dem Spielfeld "nachäffen". Die pinkeln sich nämlich gegenseitig auf die Füße, um die Rangreihenfolge in der Gruppe zu dokumentieren. Das würde dann doch eine ganz schön große Schweinerei in der Sparkassen-Arena-Kiel geben.
Aber bei dem Diskutieren über Füße und Hände vernachlässige ich einen wichtigen, wenn nicht sogar den wichtigsten Teil des Menschen: den Kopf. Denn letztlich entscheidet doch das oberste Körperteil die Spiele. Frei nach dem russischen Sprichwort: "Mit einem dummen Kopf haben auch die Beine keine Ruhe!"
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
(05.10.2008) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |