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17.12.2008 Karlchens Einwurf

Zebra: Karlchens Einwurf

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Wussten Sie, dass man am Verhältnis von Zeigefinger- zu Ringfingerlänge die Männlichkeit ablesen kann? Umso größer der Unterschied ist, umso mehr Testosteron hat der Finger-Größen-Unterschieds-Träger.
Mehr Testosteron heißt dann eben auch mehr Männlichkeit. Das hat jedenfalls einmal ein Biologe erforscht.

Finger sind eben etwas ganz besonderes, natürlich vor allem für Sportler. Haben Sie mal auf die Finger der THW-Spieler geschaut? Wie stark die oft getapet, zum Schutz umwickelt, sind? Stefan, Nikola & Co können nicht die Finger vom Ball lassen, machen lange Finger, um den Ball zu kriegen, wehren mit einem "Finger weg!" gegnerische Spieler ab, versuchen, die Schiris um den kleinen Finger zu wickeln und arbeiten sich die Finger ab.

Aber hier geht es um neue Erkenntnisse und die Frage, ob das Tapen vielleicht auch eine andere, tiefere Bedeutung hat. Denn jeder Finger hat ja seine ganz eigene Geschichte. So sind bei Stefan und vielen anderen vor allem der kleine Finger getapet, das kann man auf Fotos sehen. In Japan gilt dabei der gespreizte kleine Finger als Zeichen für eine Person, die sich fremder Dinge bemächtigt (des Balls?) und bei der Yakuza, der japanischen Mafia, führt eine "Verfehlung" zum Abtrennen eines Fingergliedes. Damit wird traditionell am ersten Glied des kleinen Fingers der linken Hand begonnen.

Flagge zeigt Lövgren auch beim Ringfinger, ebenfalls getapet. Wieder die Frage - nur um den Ring an der Hand abzudenken? - oder ist da mehr? Will er ihn besonders schützen, weil er im Mittelalter der "Schöne Finger" genannt wurde, weil er groß und wohlgeformt ist? Oder wissen Lövgren und die anderen "Ringfinger-Markierer" um die "Vena Amoris". In der Antike glaubte man, dass eine Ader vom linken Ringfinger direkt zum Herzen und damit zur Liebe führt. Deshalb haben sowohl die Ägypter, als auch die Römer den Trauring an diesem Finger getragen.

Übrigens gilt er auch als "Arztfinger". Auf ihn wurden früher heilende Salben aufgetragen. Im Mittelalter wurde dafür übrigens noch der Mittelfinger benutzt. Als der einen "obszönen Beiklang" bekam und zum Stinkefinger wurde, wechselten die Ärzte den Finger. Manche Tapen auch den Mittelfinger. Der hat nicht nur das "Stinkefinger-Image". Im Hundertjährigen Krieg waren die Engländer gefürchtete Bogenschützen. Zum Spannen nutzten sie vor allem den Mittefinger, wodurch dieser besonders dick und stark wurde. Kräftig mit dem Mittelfinger daran gezogen, konnten englische Langbogen weiter als 400 Meter ihre Pfeile schießen. Die Franzosen sollen übrigens gefangenen Schützen den Mittelfinger abgeschlagen haben.

Nun ja - wichtig ist doch für uns vor allem, dass die Finger am Ende der Saison kräftig genug sind, um Pokale und Schale zu stemmen .

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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