23.12.2008 | Mannschaft / Bundesliga |
Aus dem Abenteuer von damals ist heute "Ernst" geworden. Schnell kamen Anfragen von anderen Vereinen, die den talentierten Handballer in ihren Reihen sehen wollten. Am Ende hatte die HSG Nordhorn-Lingen einfach die besten Karten. "Ich denke heute noch oft an Kiel zurück, denn es war eine wichtige Zeit, die mich heute zu einem deutschen Spitzenverein gebracht hat", sagt der Schwede. Mit Hammarby habe man zwar ebenfalls zwei Jahre lang in der Champions League mitgespielt, doch bei einem Bundesliga-Verein wehe einfach ein ganz anderer Wind, an den er sich inzwischen allerdings gewöhnt habe. "Ich fühle mich wohl in Nordhorn, auch wenn wir gleich zu Anfang eine schwierige Phase hatten", zieht er seine erste Bilanz. Er habe eine tolle Mannschaft vorgefundenen, "in der ich den Trainer Ola Lindgren ja bereits von der schwedischen Nationalmannschaft kenne."
Viel hat sich in den letzten zwei Jahren bei Tobias Karlsson getan. Aus Stockholm verschlug es ihn in die Grafschaft, wo er zwar einen Holger Glandorf auf derselben Position vor sich hat, in der Abwehr jedoch eine gefragte Stammkraft ist. Was jedoch der Unterschied zwischen der schwedischen Liga und der TOYOTA Handball-Bundesliga ist, vermag er nicht in Worte zu packen. Es sei einfach schwierig zu erklären, gab er auch einer Nordhorner Tageszeitung zu verstehen, die ihm die gleiche Frage stellte. "Man kann ja auch nicht Schweden und Deutschland pauschal miteinander vergleichen, doch wenn man es versucht: In Deutschland wohnen 80 Millionen Menschen, in Schweden 'nur' neun. Somit ist in Deutschland einfach alles fast zehnmal so groß wie in meiner Heimat." In Stockholm hat der Handball große Konkurrenz. Die Eishockeyspieler haben bei den Skandinaviern einfach die Nase in der Beliebtheitsskala vorn. "Hier in Kiel und eben auch in Nordhorn lebt eine ganze Region für den Handball. Das habe ich beim THW gespürt, und das erlebe ich zurzeit bei der HSG", strahlt Karlsson über seine Entscheidung, in die Bundesliga gewechselt zu sein. Kiel war sein Sprungbrett, und genau deshalb freut es ihn immer wieder, zurück zur alten Wirkungsstätte zu kommen und die Momente in der Sparkassen-Arena zu genießen.
(Von Annika Stöllger, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
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