THW-Logo
23.12.2008 Mannschaft / Bundesliga

Zebra: Rückkehrer Karlsson

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Etwas mehr als zwei Jahre ist es her: Tobias Karlsson stand damals im Trikot des THW Kiel auf dem Feld. Nun kehrte der 27-jährige ehemalige Zebra-"Kurzarbeiter" mit der HSG Nordhorn-Lingen an alte Wirkungsstätte zurück.
Dass der Kurzaufenthalt in Kiel für den Schweden große Bedeutung hatte, konnte man schon daran erkennen, dass er zur Meisterehrung und Saisonabschlussfeier in die Landeshauptstadt zurückkehrte. Tobias Karlsson lag viel an diesem Team. "Mit Kiel hat für mich eigentlich alles angefangen - das ist klar", blickt Karlsson zurück. "Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was passiert oder wie alles gekommen wäre, wenn ich nicht kurze Zeit bei den Zebras gespielt hätte", so der Rückraumspieler, der damals beim schwedischen Erstligisten Hammarby IF unter Vertrag stand. "Die Zeit in Kiel hat mir nie geschadet, sondern mich nach vorne gebracht." Auf internationalem Parkett und der großen Bundesligabühne konnte sich der damals 25-Jährige präsentieren. Durch den Blitztransfer zum THW Kiel war der Name Karlsson urplötzlich in aller Munde. "Das waren damals zwei aufregende Monate für mich und quasi ein ,Abenteuer auf Zeit'", schildert der 1,96-Meter große Mann seine Eindrücke.

Aus dem Abenteuer von damals ist heute "Ernst" geworden. Schnell kamen Anfragen von anderen Vereinen, die den talentierten Handballer in ihren Reihen sehen wollten. Am Ende hatte die HSG Nordhorn-Lingen einfach die besten Karten. "Ich denke heute noch oft an Kiel zurück, denn es war eine wichtige Zeit, die mich heute zu einem deutschen Spitzenverein gebracht hat", sagt der Schwede. Mit Hammarby habe man zwar ebenfalls zwei Jahre lang in der Champions League mitgespielt, doch bei einem Bundesliga-Verein wehe einfach ein ganz anderer Wind, an den er sich inzwischen allerdings gewöhnt habe. "Ich fühle mich wohl in Nordhorn, auch wenn wir gleich zu Anfang eine schwierige Phase hatten", zieht er seine erste Bilanz. Er habe eine tolle Mannschaft vorgefundenen, "in der ich den Trainer Ola Lindgren ja bereits von der schwedischen Nationalmannschaft kenne."

Viel hat sich in den letzten zwei Jahren bei Tobias Karlsson getan. Aus Stockholm verschlug es ihn in die Grafschaft, wo er zwar einen Holger Glandorf auf derselben Position vor sich hat, in der Abwehr jedoch eine gefragte Stammkraft ist. Was jedoch der Unterschied zwischen der schwedischen Liga und der TOYOTA Handball-Bundesliga ist, vermag er nicht in Worte zu packen. Es sei einfach schwierig zu erklären, gab er auch einer Nordhorner Tageszeitung zu verstehen, die ihm die gleiche Frage stellte. "Man kann ja auch nicht Schweden und Deutschland pauschal miteinander vergleichen, doch wenn man es versucht: In Deutschland wohnen 80 Millionen Menschen, in Schweden 'nur' neun. Somit ist in Deutschland einfach alles fast zehnmal so groß wie in meiner Heimat." In Stockholm hat der Handball große Konkurrenz. Die Eishockeyspieler haben bei den Skandinaviern einfach die Nase in der Beliebtheitsskala vorn. "Hier in Kiel und eben auch in Nordhorn lebt eine ganze Region für den Handball. Das habe ich beim THW gespürt, und das erlebe ich zurzeit bei der HSG", strahlt Karlsson über seine Entscheidung, in die Bundesliga gewechselt zu sein. Kiel war sein Sprungbrett, und genau deshalb freut es ihn immer wieder, zurück zur alten Wirkungsstätte zu kommen und die Momente in der Sparkassen-Arena zu genießen.

(Von Annika Stöllger, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


(23.12.2008) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite