04.03.2009 | Karlchens Einwurf |
Mit der Enthaltsamkeit passt er natürlich bestens ins moderne Weltbild. Gerade eben erobern die Bücher von Stephanie Meyer die Zimmer der Teenis. Auch in der Serie "Twilight" geht es um Enthaltsamkeit. Junges Mädchen liebt jungen Mann. Pech nur, dass er ein Vampir ist. So haben Bella und Edward es sehr schwer, zusammen zu kommen.
Verzicht ist also wahrscheinlich nur für den Papst wirklich einfach. Wie schwer das ist, merken gerade Millionen Menschen, die sich im Fasten üben. In der Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern verzichten sie auf etwas, das ihnen lieb und teuer ist. Das ist ja etwas, was fast alle Religionen kennen. Auch im Islam (Ramadan) und im Judentum (zum Beispiel Jom Kippur) gibt es Zeiten der Enthaltsamkeit.
Das Gegenteil von Enthaltsamkeit ist eine Mischung aus Genuss und Verschwendung. Das berühmteste Beispiel im Sport ist vielleicht das der "Manchester United"-Legende George Best. Der Weltklasse-Stürmer sagte in einem Interview zu seinem nicht vorhandenen Sparkonto: "Ich habe mein Geld für Alkohol, Frauen und Autos ausgegeben, den Rest habe ich einfach so verprasst." Ein Mirakel des Sports und eine Mischung aus Askese und Genuss ist Berti Vogts. Bei ihm hat sich Talent eher enthaltsam gezeigt, aber durch eine Ekstase an Fleiß hat er es doch zum Weltklassespieler gebracht.
Allerdings will ich gleich allen sagen, die beim Wort "Enthaltsamkeit" plötzlich Angst haben, sie müssten dann vielleicht auf den Besuch ihres THW verzichten, dass natürlich nichts Unmögliches verlangt werden darf. Es gilt immer noch der Satz der Heiligen Teresa von Avila: "Sei freundlich zu Deinem Körper, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen." Und Körper und Seele brauchen die Spiele der Zebras - unbedingt!
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
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