09.09.2009 | Bundesliga |
Die Lage in Gummersbach macht der Protest, der in den nächsten Tagen verhandelt wird, "nicht einfacher", beklagt Francois-Xavier Houlet. "Klar haben wir finanzielle Schwierigkeiten, sonst hätten wir unseren Spielern im August ja nicht die Gehaltskürzungen angeboten", bekennt der VfL-Geschäftsführer. "Wir haben auch Liquiditätsprobleme." Aber all das resultiere aus der aktuellen Finanzkrise. "Wir haben weniger Einnahmen als in unserem Etat vorgesehen", erklärt Houlet. Ausstehende Forderungen in Höhe von 500 000 Euro fehlten dem Club. Einige Sponsoren zahlten derzeit nicht. Oder nur "peu a peu", sagt Houlet.
Die Lage ist bedrohlich. Mit Rückraum-Linkshänder Zarko Markovic kehrte ein Profi bereits vor seinem VfL-Einsatz in seine montenegrinische Heimat zurück. Und der Club hat offenbar noch nicht die Juli- und August-Gehälter ausgezahlt - zunächst wolle man die Gehaltsfrage lösen, heißt es. Zu diesem Thema hält sich Houlet bedeckt. "Dazu sage ich lieber nichts, sonst würde ich dem Protest von Flatten helfen", so der VfL-Geschäftsführer. Nur drei Spieler hätten bislang der Gehaltskürzung um 20 Prozent nicht zugestimmt, sagt Houlet, bis "nächste Woche" will er das geklärt haben. "Wir kämpfen", sagt er.
Der Fall Gummersbach wirft altbekannte Fragen auf: Wie kann es sein, dass ein Club seine Profis schon im ersten Monat des Lizenzzeitraumes nicht zahlen kann und dennoch nicht von der Liga sanktioniert wird? Selbst die Neuerung für diese Spielzeit, dass die Vereine jedes Quartal ihre Finanzströme nachweisen müssen, scheint nicht zu greifen: Für das laufende Quartal bis Ende September muss der VfL sich bei der Liga erst am 15. November rechtfertigen.
(von Erik Eggers, aus den Kieler Nachrichten vom 09.09.2009)
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