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20.12.2009 Medien / Mannschaft

Mait Patrail erneut Estlands Handballer des Jahres

Von Dr. Oliver Schulz:

The same procedure as every year: Ob es zu Silvester auch im estnischen Fernsehen die Sendung "Dinner for One" gibt, ist unklar. Jedenfalls gibt der Estnische Handballverband um Weihnachten herum den "Handballer des Jahres" bekannt, und einmal mehr fiel die Wahl auf Mait Patrail. Er erhielt damit die Auszeichnung bereits zum vierten Mal hintereinander.
Der erst 21-jährige Halblinke galt schon als Jugendlicher bei Polva Serviti als eines der größten Talente Europas auf der Königsposition. Vor seinem Wechsel ins Ausland absolvierte er Probetrainings bei einigen Spitzenvereinen in Deutschland und Spanien. Zur Zeit entwickelt sich Patrail im Trikot von Kadetten Schaffhausen entscheidend weiter.

Im Archiv des Estnischen Handballverbandes EKL (Eesti Käsipalliliit) muss man lange stöbern, bis man endlich eine Wahl zum "Handballer des Jahres" findet, in deren Zusammenhang der Name Mait Patrail nicht fällt. Im Jahr 2006 wurde der damals 18-jährige erstmals zum besten Ballwerfer des nördlichsten baltischen Landes ausersehen. Seitdem konnte ihm diesen Titel kein Kollege mehr streitig machen - und das obwohl mittlerweile eine ganze Reihe einheimischer Talente ihren Lebensunterhalt ebenfalls im Ausland verdient. Übertroffen wird das Juwel nur noch von seinem früheren Coach bei Polva Serviti, Kalmer Musting, der in diesem Jahr sogar zum fünften Mal in Folge zum besten Handballtrainer des Landes gewählt wurde.

2005 wurde mit dem ehemaligen Flensburger Halbrechten Kaupo Palmar letztmals einem Anderen die Ehrung zum besten Spieler zuteil. Aber selbst zu dieser Zeit taucht Mait Patrail bereits in den Annalen des Verbandes auf: 2005 und sogar 2004, also als 16-jähriger, wurde der Halblinke zum besten U18-Handballer Estlands gewählt.

Glaubt man schweizer Presseberichten, so überzeugt der Kadett mittlerweile aber nicht mehr nur als reiner Alleinunterhalter und Shooter mit eingebauter Torgarantie wie noch in der Heimat. Vielmehr scheint er im orangefarbenen Dress der Munotstädter im Angriff neben der Königsposition hin und wieder auch die Rolle des Mittelmanns zu spielen und in der Abwehr im Mittelblock seinen Mann zu stehen. Eine Verbreiterung seines Registers, die ihn über kurz oder lang seinem erklärten Ziel "Bundesliga" näher bringen könnte...

(von Dr. Oliver Schulz)


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