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16.05.2010 Bundesliga

Friesenheim und Hamm steigen in die Bundesliga auf

Während in der TOYOTA Handball-Bundesliga noch die Kellerkinder GWD Minden und HSG Düsseldorf leichte Chancen auf den Klassenerhalt haben, sind am Samstag in den zweiten Ligen bereits zwei Entscheidungen gefallen: Der ASV Hamm im Norden sowie die TSG Friesenheim im Süden sicherten sich bereits am vorletzten Spieltag die jeweilige Meisterschaft und steigen damit beide erstmals in die Beletage auf.
Beide Mannschaften galten ohnehin als Favoriten auf den Aufstieg, scheiterten sie doch in der Vorsaison nur knapp: Der ASV Hamm verpasste den zweiten Platz hinter der TSV Hannover-Burgdorf nur um einen einzigen Punkt, die TSG Friesenheim scheierte im Aufstiegsplayoff gegen die Niedersachsen erst in letzter Sekunde. Da zudem die Bundesliga-Absteiger Essen, Nordhorn und Stralsund einen finanziellen und sportlichen Neuanfang starten mussten, war der Weg frei für zwei Mannschaften, die schon mehrmals vorher leise ans Tor zur TOYOTA Handball-Bundesliga anklopften.
Hamm und Ahlen - gemeinsam stark
Nur zwei Niederlagen kassierte der ASV Hamm in dieser Spielzeit. Die 33:37-Heimpleite gegen Verfolger Emsdetten wurde sogar noch annuliert: Weil Hamms Rasmus Søby für diese Partie rechtswidrig gesperrt wurde, wird das Spitzenspiel am kommenden Mittwoch noch einmal wiederholt. Entscheidend ist dies nicht mehr, denn die Nordrhein-Westfalen sicherten sich bereits am Samstag durch ein 29:24 gegen den Tabellendritten Post Schwerin die Meisterschaft im Norden. Erst 2005 in die zweite Liga aufgestiegen, mischte der Verein schnell ganz oben mit, nach einem 5. Platz 2007 und zwei dritten Rängen 2008 und 2009 reicht es nun endlich zum Aufstieg.

Letzter Schlüssel zum Erfolg war die Fusion mit dem Lokalrivalen Ahlener SG, der in den vergangenen Spielzeiten ebenfalls immer im oberen Drittel der Zweiten Bundesliga Nord zu finden war und 2006 sogar eine Aufstiegsrelegation gegen Dormagen spielte. Da sich beide Vereine gegenseitig die regionalen Sponsoren wegnahmen, fusionierten sie trotz gesunder Rivalität im November 2009. Der ASV Hamm, zu diesem Zeitpunkt bereits Tabellenführer, wurde noch mit einigen Leistungsträgern Ahlens mit dem Plan verstärkt, 2010 als HSG Ahlen-Hamm in der ersten Liga starten zu können. Dieser Plan ging auf: Während die erste Mannschaft ihre Spiele in der schmucken, 2.800 Zuschauer fassenden Maxipark-Arena in Hamm austragen wird, beheimaten sich die zweite Mannschaft und die leistungsstarken Nachwuchsmannschaften im gerade einmal 15 Kilometer entfernten Ahlen.

Trainer in Hamm ist der ehemalige Nationalspieler Kay Rothenpieler, mit dem israelischen Spielmacher Chen Pomeranz (einst Wetzlar), Goalgetter Marcus Hock und dem tschechischen Kreisläufer Jiri Hynek steht bereits erstliga-erprobtes Personal im Kader.

Die jungen Wilden der TSG Friesenheim
So bitter der verpasste Aufstieg in der vergangenen Spielzeit auch war, als Hannovers Jacek Bedzikowski in letzter Sekunde das Blatt in den Relegationsspielen noch wendete, so glücklich ist man in der Pfalz über diese Saison. Durch einen deutlichen 32:20-Auswärtssieg bei der TuSPO Obernburg sind die "Eulen" mit 51:15 Punkten nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. Nach drei dritten Plätzen von 2001 bis 2003 und der Vizemeisterschaft im Vorjahr reicht es für die Mannschaft von Trainer Thomas König, seit 2006 im Amt, endlich für den großen Wurf. Mit vielen jungen Talenten - einzig Torhüter Stephan Pfeiffer hat bereits das 30. Lebensjahr überschritten - trumpften die Rot-Weißen auf. Dabei kam ihnen auch die Kooperation mit den Rhein-Neckar Löwen zugute, wodurch mit Linksaußen Niklas Ruß und Kreisläufer Alexander Becker zwei Junioren-Nationalspieler sowie mit dem ungarischen Linkshänder Gábor Ancsin insgesamt gleich drei Junglöwen mit einem Zweitspielrecht ausgestattet werden konnten. Dieses allerdings endet nun mit dem Bundesligaaufstieg.
Emsdetten in der Relegation
Im Kampf um die beiden Relegationsplätze ist ebenfalls bereits eine Entscheidung gefallen: Der TV Emsdetten sicherte sich souverän den zweiten Platz in der Nordstaffel. Im Süden hingegen machen sich am letzten Spieltag noch drei Vereine Hoffnungen auf die Vizemeisterschaft. Beste Karten hat der Bergische HC, nachdem der bisherige Zweite, der TV Bittenfeld, am Samstag im Heimspiel gegen die SG BBM Bietigheim nicht über ein 27:27-Remis hinauskam. Die "Bergischen Löwen" haben allerdings eine schwere Aufgabe vor sich, denn der Gast am letzten Spieltag, der hessische Traditionsclub und Bundesliga-Gründungsmitglied TV Hüttenberg, träumt als Vierter ebenfalls noch von der Relegation. Dafür bräuchten die Hessen aber nicht nur einen Auswärtssieg, sondern wären auch auf einen weiteren Patzer Bittenfelds in Saarlouis angewiesen.

(Sascha Krokowski)


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