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20.07.2010 Vorbereitung

Kieler Nachrichten: Das Leben kann schön sein

Trainingsauftakt der THW-Handballer mit Medizinbällen und zwei flotten Waldläufen

Aus den Kieler Nachrichten vom 20.07.2010:

Kiel. Seinen gestrigen Geburtstag hatte sich Aron Palmarsson sicher anders vorgestellt. Anstatt mit Freunden beim Barbecue am Strand auf seinen 20. Geburtstag anzustoßen, schwitzte der Jungprofi im Trikot seines Arbeitgebers THW Kiel.
Beim deutschen Handball-Rekordmeister standen die ersten Trainingseinheiten der Saison 2010/2011 auf dem Programm. Mollige 29 Grad erwarteten die "Zebras" am Spätnachmittag im Schönkirchener Augustental. Als Erster tauchte THW-Trainer Alfred Gislason auf der Sportanlage der TSG Concordia auf. Mit Helm, dunkler Sonnenbrille und Radsporttrikot drapiert, steuerte er auf seinem schnittigen Mountainbike den kleinen Kunstrasenplatz an. Bereits am Vormittag hatte der Isländer seine Herde zwei Stunden lang um sich gescharrt. Sprungübungen als Verletzungsprophylaxe sowie etliche Runden auf der Tartanbahn ließen Herzfrequenzen in die Höhe schnellen.

Vor einer Handvoll interessierter Zaungäste avancierten während der zweiten THW-Einheit des Tages blaue Medizinbälle zu den Objekten der Begierde. Nach einem Football-Spiel zum Aufwärmen - "THW-Jung" besiegte "THW-Alt" - mussten die rund vier Kilogramm schweren Gummikugeln in allen erdenklichen Variationen und Körperlagen hin und her gepasst werden. Mittendrin Dominik Klein, der am Wochenende von der USA-Länderspielreise zurückgekehrt war. "Das war beeindruckend für mich. Auch weil ich das erste Mal in den USA war", sagte er. Ob das Imagespiel gegen Polen als Entwicklungshilfe für den US-Handball förderlich war, vermochte er nicht einzuschätzen. Wohl aber, "dass man Respekt gegenüber den Leuten aufbringen muss, die das in die Hand nehmen und Handball dort etablieren wollen."

Zum Abschluss bat Alfred Gislason in den nahe gelegenen Wald. Auf dem Weg dorthin zeigte sich Kiels zweiter Trainingsdebütant neben Daniel Kubes, der Serbe Milutin Dragicevic, entspannt. "Ich bin relaxed. Hartes Training gehört eben dazu. Auch vor dem Trainingslager habe ich keine Angst", meinte der 27-Jährige. Gut eingelebt hätte er sich auch: "Tolle Stadt, nette Menschen, und zu der klasse Mannschaft braucht man ja eh nichts sagen." Den Humor Gislasons lernte Dragicevic auch gleich kennen. "Das Leben ist so schön ...- wenn man nicht laufen muss", kommentierte der THW-Coach flüsternd den Startschuss zu zwei flotten Waldläufen.

(Von Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 20.07.2010)


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