Aus den Kieler Nachrichten vom 25.08.2010:
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Auf der ersten Pressekonferenz von GOAL.
V.l.n.r.: Ahlm,
Rominger, Michel, Bitter, G. Gille.
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fotograf-kiel.de |
München. GOAL ist geboren. Zwei Stunden vor dem Anpfiff
des Supercups gab die Gemeinschaftliche Organisation
aller Lizenzhandballer in Deutschland e.V. ihre erste
Pressekonferenz. Seit gestern haben die Profis, Männer wie
Frauen, eine Stimme. "Das ist sehr wichtig für uns, aber auch
für die Verbände", begrüßte
Marcus Ahlm,
Kapitän des THW Kiel, die Vereinigung, die wenige Tage nach ihrer
Gründung bereits mehr als 70 Mitglieder hatte. "Uns, aber
auch den Verbänden, fehlte bislang ein Ansprechpartner. Den
gibt es nun."
Vertreten wird GOAL durch Marcus Rominger (TV Großwallstadt),
Nationaltorhüter Johannes Bitter (HSV Handball) und Volker Michel, der
im vergangenen Jahr bei der HSG Wetzlar seine Karriere beendete, und
mittlerweile als Gymnasiallehrer arbeitet. "Die Schraube muss zurück
gedreht werden", meinte Bitter. Bei dem derzeitigen Terminkalender
sei es unmöglich, jeden Event mit Volldampf zu spielen. "Wir Aktive müssen
ganz schnell etwas tun." Fünf große Meisterschaften innerhalb von vier
Jahren seien zuviel. Mindestens im Olympiajahr sollte die Europameisterschaft
gestrichen werden.
15 deutsche Nationalspieler sind beigetreten. Wer Mitglied wird, zahlt
zwischen zehn und 20 Euro monatlich. Bitter, Michel und Rominger arbeiten
ehrenamtlich. Die Idee entstand im Dezember vergangenen Jahres, als die Aktiven
sich mit einer Unterschriftenaktion gegen die Idee der Handball-Bundesliga (HBL)
wehrten, auch am ersten Januar-Wochenende einen Spieltag anzusetzen. Alle zogen
mit, der Spieltag wurde gestrichen. Der Glaube wurde Gewissheit, gemeinsam etwas
bewegen zu können. HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann begrüßte GOAL. "Unsere Tür
ist offen." Die Belastung in der Bundesliga sei zwar in den vergangenen 34 Jahren
die gleiche geblieben. Das Problem, so Bohmann, ist der ausufernde internationale
Kalender. "Dagegen werden wir mit den Spielern eine Allianz bilden."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 25.08.2010)