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15.09.2010 Mannschaft

ZEBRA: Bundesliga weiterhin auf Rekordkurs

Aus dem offiziellen THW-Magazin "ZEBRA", von living sports:

Die TOYOTA Handball-Bundesliga wandelt auf Rekordwegen: In dieser Spielzeit geben die 18 Bundesligisten mehr Geld als je zuvor aus.
Mit 9,5 Millionen Euro führt der THW Kiel in dieser Spielzeit die Etat-Rangliste der 18 Klubs der TOYOTA Handball-Bundesliga an. Was auf den ersten Blick nach einer Riesensteigerung aussah, entpuppte sich beim genaueren Hinsehen als rein buchhalterische Budget-Steigerung, weil die Kieler ihren Etat in Zukunft als Brutto-Haushalt vorstellen, wie es gefordert wird. Der HSV Hamburg folgt den Kielern mit einem Etat von 8,5 Millionen Euro - offiziell eine Million Euro mehr als in der vergangenen Saison. Platz drei belegen die Rhein-Neckar Löwen, die geschätzte 7,5 Millionen Euro in die Titeljagd investieren. Der TBV Lemgo hat hingegen seinen Etat reduziert: Statt 6,4 Millionen Euro wie in der Vorsaison wollen die Lipperländer in diesem Jahr nur noch 5,2 Millionen Euro ausgeben. "Wir haben andere wirtschaftliche Voraussetzungen als Kiel, Hamburg oder die Rhein-Neckar Löwen und wollen den finanziellen Wahnsinn an der Spitze nicht mitmachen", sagte TBV-Manager Volker Zerbe. "Dennoch glaube ich fest daran, dass es uns gelingen wird, einerseits solide zu wirtschaften und trotzdem eine tolle Mannschaft aufzubieten." Gleiches gilt wohl auch für die SG Flensburg-Handewitt: Den Nordlichtern gelang es allerdings, den Etat um rund 300.000 Euro auf jetzt fünf Millionen zu steigern. "Nicht der Etat ist entscheidend, sondern die Mannschaft", erklärte Geschäftsführer Holger Kaiser. Finanzielles Schlusslicht soll der DHC Rheinland mit einem Etat von 1,2 Millionen Euro sein. Insgesamt stehen den 18 Bundesliga-Vereinen nach einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa rund 71 Millionen Euro zur Verfügung. In der vergangenen Spielzeit waren es noch ca. 68,5 Millionen Euro - die TOYOTA HBL spricht hingegen von einem konstanten Durchschnittsetat. Demnach hätten die Bundesligisten im Schnitt 4,4 Millionen Euro zur Verfügung. Das besagt der Finanzreport der TOYOTA Handball-Bundesliga, der zum zweiten Mal in Zusammenarbeit mit der Corporate Planning AG erstellt wurde. Der Finanzreport hat laut HBL das Ziel, Transparenz zu schaffen. Die Klubs könnten durch die detaillierten Angaben ihre eigene Entwicklung, aber auch die von Mitbewerbern, bemessen und hinterfragen.

Laut Finanzreport steigen demnach die Spielergehälter weiter. "Das Verhältnis der Spielergehälter zu den Ausgaben, die durch die Clubs für Verwaltung und Controlling getätigt werden, hat sich weiter zu Ungunsten der Administration verschoben", besagt der Finanzreport. "Das ist ein Indiz dafür, dass die Clubs weiterhin höhere Investitionen für Spielertransfers tätigen, um im sportlichen Wettbewerb um Spieler und Titel mithalten zu können." Dabei würden die Kader der Bundesligisten auch immer jünger: So stellte das in Hamburg ansässige Unternehmen fest, dass das durchschnittliche Alter der Spieler von 26,71 Jahre (Saison 2008/09) in der vergangenen Spielzeit (2009/10) auf 26,35 Jahren gesunken ist. Dabei kommt es neben einer Verjüngung auch zu einem Anstieg deutscher Spieler in der TOYOTA HBL. Insgesamt betrachtet sank die durchschnittliche Quote ausländischer Spieler in der TOYOTA HBL von Saison 2007/08 auf Saison 2009/10 um fast genau 4 Prozentpunkte, von 49,56 auf 45,36 Prozent.

Laut Finanzreport haben sich die Sponsorenumsätze der Bundesliga-Klubs weiter nach oben entwickelt: "Sie stiegen von der Saison 2006/07 durchschnittlich von knapp zwei Millionen Euro pro Erstligaklub auf aktuelle 3,1 Millionen Euro. Im gleichen Zeitraum ist auch ein deutlicher Anstieg der Einnahmen über Kartenverkäufe festzustellen", heißt es in dem Bericht.

Für Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga GmbH, ist es angesichts der Etatzahlen der Vereine schwierig, einen pauschalen Trend zu entdecken. "Es ist einfach schwierig, dies zu bewerten. Wir als Ligaverband haben Sorge zu tragen, dass nur so viel ausgegeben wird, wie auch eingenommen wird", sagte Bohmann. Er betonte, dass die wirtschaftliche Stabilität der Liga eines der Hauptziele des Ligaverbandes sei: "Wir sind die stärkste Handballliga der Welt. Aber dies ist ein ständiges Rennen, in dem wir uns keine Fehler erlauben können. Wir müssen unsere Wirtschaftskraft stetig verbessern."

(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von living sports)


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