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23.12.2010 Verein

"Handball-World": Uli Derad: "Die entscheidende Frage ist, wie sich Erfolg definiert"

Von Gunnar Hassel, © 2010 www.handball-world.com:

Uli Derad.
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Seit 2009 lenkt Uli Derad (45) die Geschicke des deutschen Rekordtitelträgers THW Kiel, wirkte so gleich in seinem ersten Amtsjahr an Meisterschaft und Gewinn der Champions League mit. Zuvor war er über Jahre Hauptgeschäftsführer des TSV Bayer Dormagen, der die Nachwuchsarbeit sportartübergreifend betont. Die Handballsparte holte gerade den Talentförderpreis "Das Grüne Band". Im Vergleich zum 'Ausbildungsverein' Dormagen bewegt der THW Kiel einen zigfachen Etat, muss er sich doch in der Spitze des Welthandballs behaupten. Unterschiedlicher könnten die Ausgangslagen zweier Vereine nicht sein, erklärt Derad im Gespräch mit Gunnar Hassel. Er offenbart zudem neue Perspektiven auf das gerade im Handball immer wieder heiß diskutierte Nachwuchsthema.
Handball-World:
Herr Derad, vom krassen Außenseiter Dormagen zum Branchenführer Kiel - wie schwer ist Ihnen der Spagat gefallen?
Uli Derad:
Natürlich sind die beiden Standorte und die beiden Anforderungsprofile - auch an meine Tätigkeit - überhaupt nicht vergleichbar. Aber man darf andererseits auch nicht vergessen, dass ich es in Dormagen mit einem Weltkonzern namens Bayer zu tun hatte. Es ist also nicht so, dass ich mich aus einer kleinen Enklave heraus auf Wanderschaft in die große weite Welt begeben habe. Rein auf den Handball bezogen ist es aber schon so, dass wir hier über zwei totale Gegenpole sprechen - und zwar nicht nur, was die Etats und die Zielsetzungen angeht. Kiel ist außerdem ganz speziell: Hier wird Handball in der ganzen Stadt, in der ganzen Region gelebt. Auch in Dormagen herrscht Begeisterung für den Handball, aber das ist nicht vergleichbar.
Handball-World:
Vergleichen Sie doch mal die Philosophien, insbesondere im Hinblick auf die Talentförderung.
Uli Derad:
Die entscheidende Frage ist, wie sich Erfolg definiert. Und hier gibt es keine falschen und richtigen, sondern nur unterschiedliche Ansätze: Es ist ein Erfolg aus Dormagener Sicht, einen jungen, eigenen Spieler wie Kentin Mahe oder Maximilian Holst zur Erstligareife zu bringen und ihnen den Einstieg in die höchste Spielklasse zu ermöglichen, kurz: ihn besser zu machen. Dieser individuelle Aspekt kann bei einem solchen Verein mit einer solchen Ausgangslage durchaus mehr betont werden. Dazu ist es dann ein Erfolg, wenn die Mannschaft den Klassenerhalt schafft. In Kiel will unser Trainer Alfred Gislason auch jeden einzelnen Spieler nach vorne bringen, stärker machen. Aber aufs Team bezogen fängt die Definition von Erfolg in ganz anderen Sphären an als in Dormagen, um bei exakt diesen beiden Beispielen zu bleiben. Die Öffentlichkeit würde sich doch nicht damit zufrieden geben, wenn unser talentierter Tobias Reichmann zwar Nationalspieler würde, wir aber die Champions League verpassten.
Handball-World:
Dann ist die Luft oben dünner - auch oder insbesondere für die jungen, talentierten Spieler?
Uli Derad:
Ohne Frage. Ich persönlich bin absolut dafür, jungen Spielern Vertrauen zu schenken, ihnen etwas zuzutrauen und sie an ihren Aufgaben wachsen zu lassen. Wenn man aber als Verein einmal oben angekommen ist, sich dort etabliert hat und vor allem auch langfristig oben bleiben will - wie der THW Kiel -, ist man bestimmten Gesetzmäßigkeiten ausgesetzt, die da lauten: Man muss die Mannschaft auf entsprechend hohem Niveau konkurrenzfähig halten. Diesem Anspruch genügen natürlich fertige, hochkarätige Spieler eher als junge, unerfahrene. Zumindest das Gerüst des Kaders muss auf hohem Niveau stabil sein. Und selbst für die Kaderplätze der so genannten zweiten Reihe müssen in Kiel eben höhere Qualitätsansprüche gestellt werden.
Handball-World:
Kiel taugt also nicht zur Talentschmiede oder als Sprungbrett ...
Uli Derad:
Nein. In einer Talentschmiede brauchen Sie Zeit. Davon haben wir aus den schon geschilderten Gründen nicht gerade viel. Und als Sprungbrett taugen wir schon gleich gar nicht. Wo wollte man denn als junges Talent von Kiel aus hin springen? Wenn das ein junger Spieler schafft, behalten wir ihn selbst. Denn wir verschließen uns dem Ausbildungsaspekt ja absolut nicht. Dafür gibt es in unserem Kader ausreichend Beispiele. Aber: Es geht auch im Handball inzwischen um viel Geld, der THW, aber auch die Konkurrenz in Hamburg, Mannheim oder Flensburg - um nur einige Beispiele zu nennen -, kann es sich nicht leisten, personelle Experimente auf Kosten des Erfolges zu machen. Das kann man nun mal nicht ignorieren. Wir alle brauchen einen starken Kader, der auch Alternativen bereit hält, die dafür sorgen, dass es nicht gleich zu einem irreparablen Leistungsabfall kommt, wenn mal jemand - vielleicht sogar längerfristig - ausfällt. Wir haben uns dem Erfolg verpflichtet - entsprechend planen wir auch personell.
Handball-World:
Genau diesen Erfolgsdruck, der ja auch abhärtet und stressfest macht, wünscht sich Nationalcoach Heiner Brand für seine Auswahlspieler. Und diesen Druck habe man, so argumentiert er, nur bei den Topklubs, bei denen es in jedem Spiel um etwas, nein: um viel geht.
Uli Derad:
Da widerspreche ich ihm nicht. Aber wenn ich den Kandidatenkreis für die WM betrachte, sehe ich, dass der weit überwiegende Teil bei den Klubs spielt, die in der Bundesliga oben stehen: Hamburg, Berlin, Kiel, Rhein-Neckar Löwen, Flensburg ... - und ein Großteil davon auch im Europapokal, ja sogar in der Champions League aktiv ist - wie von Brand gewünscht. Ich erkenne daher keine besondere Schieflage. Klar: Die 18-, 19-, 20-Jährigen sind auf diesem Level nicht häufig zu finden. Aber hier greift einfach das Leistungsprinzip. Diese Spieler sind einfach noch nicht soweit.
Handball-World:
Bedeutet das denn nicht letztlich doch, dass junge Talente so gut wie keine Chance haben bei den Topklubs, wie es der Bundestrainer bemängelt?
Uli Derad:
Nein, das bedeutet es gar nicht. Schon gar nicht zwangsläufig. Sachlich betrachtet: Natürlich schließt sich Nachwuchsförderung und die Eingliederung junger, deutscher Talente nicht aus, wenn man Erfolg haben will. Das Alter der Spieler spielt natürlich eine Rolle hinsichtlich Erfahrung, Cleverness usw. - aber es ist von vornherein nicht der entscheidende Faktor. Wichtig ist, aus welchem Holz die Spieler geschnitzt sind, welchen Charakter sie haben, sprich: welche Selbsteinschätzung, wie viel Ehrgeiz, aber auch Geduld und Bereitschaft, zu lernen von einem Trainer und von den arrivierten Spielern. Wir haben in Deutschland tatsächlich sehr viele Talente - und auch der THW Kiel interessiert sich für sie und gibt ihnen die Chance, sich zu behaupten, siehe unseren jungen Tobias Reichmann oder vor einigen Jahren Dominik Klein.

Aber es gab schon genügend Beispiele dafür, dass die von mir genannten Attribute bei grundsätzlich talentierten Spielern nicht ausreichend erkennbar waren - nach Kieler Maßstäben. Und nur das zählt. Sicher ist die Luft bei uns dünner als bei einem Verein aus dem Mittelfeld der Tabelle, aber dafür, dass beim THW Kiel von Haus aus höhere Ansprüche gestellt werden, weil wir ja auch den besten Handball bieten wollen, müssen wir uns nun wirklich nicht rechtfertigen. In anderen Vereinen ist der Druck eben nicht so hoch. Wer sich in Kiel durchsetzt, muss ein richtig Guter sein, völlig unabhängig von der Nationalität oder vom Alter.

Handball-World:
Schrecken die jungen Spieler davor zurück, zunächst nur auf der Ersatzbank zu sitzen? Es heißt ja, nur wer spielt, entwickelt sich ...
Uli Derad:
Da bin ich anderer Meinung. Erstens: Auch wer immer wieder mit den Topleuten trainiert und sich an ihnen orientiert, profitiert ungemein. Das ist aus meiner Sicht genauso wichtig und fördernd wie Spielanteile. Wer bei uns, beim HSV oder in Barcelona fleißig mittrainiert, entsprechend lernt und dafür zunächst weniger Spielanteile bekommt, kann sich genauso oder besser entwickeln als jemand, der in der zweiten Liga viel spielt, sich aber sportlich in einem weniger fordernden und fördernden Umfeld aufhält. Wer die Komfortzone nicht verlässt, wird auch über ein bestimmtes Level nicht hinauskommen.
Handball-World:
Zur Hälfte stimmt das ja mit Heiner Brands Auffassung überein.
Uli Derad:
Aber eben nur zur Hälfte. Denn entscheidend ist eben, dass sich ein junger Spieler auch der Höchstanforderung aussetzen will - und das trotz der Perspektive, sich erst nach vorne arbeiten zu müssen. Wer dazu nicht bereit ist oder aber eben von Haus aus nicht das Potential für die absolute Spitze hat, ist natürlich bei einem Verein aus einer anderen Tabellenregion besser aufgehoben als bei den Topklubs. Und das Argument, der THW Kiel würde nur fertige Spieler holen, ist doch längst widerlegt. Sehen zu zum Beispiel momentan Aron Palmarsson oder früher Marcus Ahlm, der als junger Spieler zum THW kam, Kim Andersson, Christian Zeitz, Vid Kavticnik - das sollten doch ausreichend Gegenbeispiele sein.
Handball-World:
Aber die meisten dieser Spieler kommen nicht aus Deutschland - und entspringen schon gar nicht dem eigenen Nachwuchs ...
Uli Derad:
Weil es wie schon betont darauf ankommt, was ein junger Spieler mitbringt. Das gewisse Etwas eben. Das sieht man doch zum Beispiel am Beispiel der Rhein-Neckar Löwen, wo auch zwei junge deutsche Talente den Sprung geschafft haben: Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki. Aber die haben eben auch mehr mitgebracht als nur Talent. Das Thema lässt sich einfach nicht pauschalisieren. Davor warne ich immer wieder. Bei meinem ehemaligen Klub ist es völlig richtig, nötig und angemessen, junge deutsche Spieler einzubauen, die eigenen Nachwuchsleute zu rekrutieren, ihnen Zeit zu geben. Wir haben dort jahrelang versucht, aus unseren Möglichkeiten das beste und sinnvollste zu machen. Und so ist das auch in Kiel, wo aber eben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen andere sind und entsprechend andere Zwänge und Erwartungen vorherrschen.

Dazu kommt allerdings auch, dass der Schritt aus unserem Nachwuchsbereich beziehungsweise aus der zweiten in die erste Mannschaft in den letzten Jahren einfach viel zu groß war. Und das ist kein Kieler Phänomen. Nennen Sie mir beispielsweise ein Flensburger Eigengewächs - außer Jakob Heinl, der ist eine Ausnahme und bestätigt die Regel -, das es ganz nach oben geschafft hat. Oder einen Hamburger Nachwuchsspieler, der jetzt beim HSV spielt. Nennen Sie mir ein Kieler Talent, das wir übersehen hätten und das jetzt anderswo bei einem Topklub spielt ...

Handball-World:
Wollen Sie das nicht ändern, um künftig mehr Alternativen aus dem eigenen Unterbau zu haben?
Uli Derad:
Doch, daran arbeite ich mit den Kollegen beim THW, seit ich in Kiel bin, strukturell und personell - aber das braucht natürlich seine Zeit. Denn es ist ja nicht so, dass wir stolz wären auf diesen Umstand.
Handball-World:
Noch einmal nachgefragt: Warum holen Kiel und der HSV vor eineinhalb Jahren Aron Palmarsson bzw. Domagoj Duvnjak, um diese hinter den etablierten Stammkräften als ihre künftigen Spielgestalter aufzubauen und nicht etwa Martin Strobel oder Timo Salzer, zwei deutsche Optionen für diese Rolle, beide Mitte zwanzig?
Uli Derad:
Es ist ja nicht ausgeschlossen, dass in der Vergangenheit nicht auch mit ihnen gesprochen wurde. Aber letztlich liegt die Antwort auf der Hand: Palmarsson und Duvnjak bringen einfach mehr mit, um sich in diesen Teams nachhaltig zu behaupten, sie entsprachen offensichtlich eher dem Anforderungsprofil der jeweiligen Trainer. Und nicht zuletzt könnte doch auch das Preis-Leistungsverhältnis stimmiger gewesen sein.
Handball-World:
Stimmt es denn, dass junge deutsche Talente die Nachwuchsdebatte und die Quotenforderung des Bundestrainers als Steilvorlage nutzen, höhere Kurse aufzurufen als vergleichbare Spieler aus dem Ausland? Ihr Trainer Alfred Gislason hat einmal bemängelt, dass man sich beispielsweise deutsche Nationalspieler vergleichsweise gar nicht mehr leisten kann bzw. will ...
Uli Derad:
Das ist nicht aus der Luft gegriffen. Wenn ein Ausländer und ein deutscher Nationalspieler gleich gut sind, kostet der einheimische Spieler mehr. Mitunter deutlich mehr. Auch das beeinflusst die ganze Diskussion. Der THW hat doch mit vielen deutschen Spielern verhandelt, schon lange vor meiner Zeit, es ist also nicht so, dass wir an ihnen kein Interesse hätten. Aber viele scheuten die Herausforderung, wollten sich dem Konkurrenzkampf nicht stellen.
Handball-World:
Werden junge Spieler bei ihrer sportlichen Karriereplanung teilweise falsch beraten?
Uli Derad:
Teilweise sicherlich. Wenn die Beratung, zutreffender: die Vermittlung, nicht perspektivisch genug ausgerichtet ist, wenn also zu sehr an den kurzfristigen finanziellen Erfolg - für Spieler und Agent - gedacht wird, werden oft falsche Entscheidungen getroffen. Manche Transfers, insbesondere junger Spieler, sind nicht zu Ende gedacht. Oftmals trägt der Einfluss des Umfeldes auch nicht gerade zu einer gesunden Selbstwahrnehmung beim Spieler bei - dann sind die Weichen eigentlich schon falsch gestellt.
Handball-World:
Sind junge Sportler heutzutage nicht mehr fleißig bzw. hungrig genug?
Uli Derad:
Ein Pauschal-Urteil ist völlig deplaziert. Erstens müssen wir in diesem Interview ja von Haus aus einschränken, dass wir hier über Mannschaftssportarten und ihre Eigenheiten sprechen, nicht über Individualsport. Und zweitens ist ganz sicher nicht allgemeingültig, dass Nachwuchssportler zu wenig ehrgeizig wären. Natürlich ist heutzutage das Freizeitangebot für junge Menschen sehr umfangreich und das Ablenkungspotential größer, aber ich habe sehr viele junge Menschen kennen gelernt, die eine bemerkenswerte, großartige Einstellung zum Sport haben und ihren Zielen vieles unterordnen, die wissen, dass Talent allein nicht reicht, wenn man sich dem Leistungsprinzip verschreiben will.
Handball-World:
Ist es im Mannschaftssport hierzulande schwerer, nach oben zu kommen als in Individual-Disziplinen?
Uli Derad:
Ja, was die nationale Spitze angeht, ist das bedingt sicher richtig. Und erst recht, wenn es um den internationalen Durchbruch geht. Aber ich denke wiederum weniger, dass das ein nationenspezifisches Phänomen ist, sondern eher eine sportartspezifische und eine strukturelle Frage. Es werden zwar sportartübergreifend Nachwuchsdiskussionen geführt, doch primär in den Mannschaftssportarten wie Handball, Basketball oder Eishockey wird über Quoten philosophiert und darüber, ob der nationale Aspekt bei der Talentförderung zu kurz kommt. Ich bin gern bereit, darüber zu diskutieren, aber nicht, wenn der ganzheitliche Ansatz vernachlässigt und es zu plakativ wird.
Handball-World:
Fällt aber eben nicht auch die Identifikation des Umfelds und des Publikums mit einer Mannschaft schwerer, in der deutlich mehr Legionäre als einheimische Spieler unter Vertrag stehen?
Uli Derad:
Nicht unbedingt, es kommt nur darauf an, wie die Mannschaft auftritt, welche Philosophie sie verkörpert und ob sich die Spieler, egal welcher Herkunft, ihrerseits mit dem Standort identifizieren, also eben keine Legionäre sind. In Kiel ist das ein wichtiges Kriterium bei einer Spielerverpflichtung einen Bezug, eine Identifikation zwischen Team und Fans herzustellen. Das hat nicht zwingend etwas mit der Herkunft der Spieler zu tun. Natürlich freuen sich die Zuschauer, wenn Eigengewächse den Sprung in die erste Mannschaft schaffen, wenn sie den regionalen oder gar lokalen Bezug zu ihnen herstellen können.

Aber genauso betrachten unsere Fans unsere ausländischen Spieler als echte Kieler, als die 'Ihren'. Und die Hamburger haben die Gille-Brüder ins Herz geschlossen, zwei Franzosen, die aber jahrelang ihr Herzblut für den HSV gegeben und die Knochen hingehalten haben. Nur dort, wo man keine Philosophie erkennen kann, wo die Spieler tatsächlich als identifikationslose Legionäre ausgemacht werden, als Nomaden, funktioniert es auch nicht. Dort entsteht keine Einheit, kein Feeling, denn es überwiegt die Belanglosigkeit. Ich möchte namentlich keine Beispiele nennen, aber es gibt sie in der Bundesliga. Übrigens ist auch das ein Kriterium, das junge Spieler bei ihrer Vereinswahl berücksichtigen sollten. Kommerzielle Ziele sollten im Einklang stehen mit perspektivischen und auch sozialen Aspekten.

Handball-World:
Abschließende Frage: Wird im Handball, wird im deutschen Sport generell genug für den Nachwuchs getan und genug in die Talentförderung investiert?
Uli Derad:
Man kann doch gar nicht genug tun oder investieren, wenn es um die sportliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen geht. Die Förderung, insbesondere auch in Sachen Strukturen, geht alle an, nicht nur die Verantwortlichen in den Sportverbänden und Vereinen. Handball beispielsweise ist eine Hallensportart und die benötigt - mehr - Hallenzeiten, dafür braucht man auch mehr Hallen. Einer solchen Aufgabenstellung dürfen sich auch Kommunen, Länder und Bund nicht entziehen, das hat nämlich etwas sozialer Verantwortung zu tun - und die haben auch sie im hohen Maße.
Handball-World:
Vielen Dank für das Gespräch.
(von Gunnar Hassel, © 2010 www.handball-world.com)


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