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26.02.2011

Kieler Nachrichten: Stadt Kiel fordert 250 000 Euro Bußgeld von der EHF

Aus den Kieler Nachrichten vom 26.02.2011:

Kiel. Die Handball-Champions-League hat sich seit ihrer Gründung im Jahre 1994 zu einer beachtlichen Marke mit hohen Werbeerträgen entwickelt. Verantwortlich dafür ist die Europäische Handball Föderation (EHF) mit Sitz in Wien, sie ist Ausrichter des Wettbewerbs, alle Werbe-, Marken- und Medienrechte der Champions League übertrug die EHF 2008 an ihre Tochterfirma, die EHF Marketing GmbH. Profiteure sind vor allem die teilnehmenden Mannschaften. So dürfte der aktuelle Champions-League-Sieger THW Kiel mit geschätzten Einnahmen von ca. einer Million Euro aus dem vergangenen Wettbewerb herausgekommen sein. Für Handball eine beachtliche Summe.
Um so bemerkenswerter ist es, dass ausgerechnet die Stadt Kiel einen Bußgeldbescheid nach Wien versendet hat. Kiel fordert von der EHF 250 000 Euro plus 12 500 Euro Gebühren. Der Grund: Die EHF soll in der Sparkassen-Arena bei zwei Champions-League-Spielen für ein Online-Wettbüro geworben haben. Laut Glücksspiel-Staatsvertrag sind Wetten wegen des angeblich hohen Suchtpotenzials im Internet verboten. Gegen dieses Verbot soll am 4. April gegen Kopenhagen und am 2. Mai gegen die Rhein-Neckar Löwen verstoßen worden sein. Die Bandenwerbung sei im Fernsehen übertragen worden, heißt es in dem Bußgeldbescheid. Und das sei eine Ordnungswidrigkeit. Seit diesem Zeitpunkt läuft der Rechtsstreit.

Das Verfahren sei allerdings zunächst vom Innenministerium des Landes angeschoben worden, das dem Beschuldigten eine Unterlassungsverfügung zugestellt habe, erklärt Tim Holborn, Pressesprecher der Stadt. Erst im zweiten Fall sei die Stadt damit beauftragt worden. "Wir haben die Sache recherchiert und vor 14 Tagen den Bußgeldbescheid verschickt." Dagegen, so Holborn weiter, habe die EHF jetzt Widerspruch eingelegt.

Wie es weitergeht? "Unsere Justiziare prüfen den Fall", erklärt Tim Holborn. Dann sehe man weiter. Wann es zu einer Entscheidung komme, sei nicht absehbar. THW-Manager Uli Derad bedauert diesen Vorgang, weist aber jegliche Zuständigkeit seitens des THW zurück. "Veranstalter ist allein die EHF, die Werbemaßnahmen werden zentral gesteuert, wir haben damit gar nichts zu tun."

(aus den Kieler Nachrichten vom 26.02.2011)


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