14.04.2011 | Mannschaft |
Rene Toft Hansen.
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DHF |
Schon im Oktober 2004, kurz nachdem er bei der Junioren-EM in Lettland die Silbermedaille gewonnen hatte und zum besten Kreisläufer des Turniers gewählt worden war, verlängerte das Talent seinen Vertrag bis 2008. 2005 wurde er in Ungarn Junioren-Weltmeister. In der Spielzeit 2005/06 sammelte der Abwehrrecke an der Seite der Ex-Zebras Nikolaj Jacobsen und Morten Bjerre erste Erfahrungen auf europäischem Parkett, und zwar im EHF-Cup. Ein Jahr vor Vertragsende vepflichtete ihn KIF Kolding. Toft Hansen blieben zum Abschied weiter in Richtung Süden Meisterehren nur knapp versagt.
Nach seiner Ankunft bei den Rot-Weißen im Sommer 2007 musste der ehrgeizige zwei Meter lange und 103 Kilo schwere Kreisläufer zunächst weiter auf seinen ersten Titel warten. 2009 schließlich wurde Kolding dänischer Meister, ein Jahr später Vizemeister. Bei den Südjütländern sammelte Toft Hansen weitere internationale Erfahrung: in den Spielzeiten 2007/08 sowie 2008/09 trat die Mannschaft im Europapokal der Pokalsieger an, in der Saison 2009/10 schließlich in der Königsklasse.
Im Winter 2009 hätten ihm keine anderen Angebote vorgelegen, auch aus Kiel nicht. Die Fördestädter hätten ihr Angebot vielmehr erst ein halbes Jahr später, im Sommer 2010, unterbreitet. Als AG Kopenhagen schließlich vor einigen Wochen Gespräche über eine Vertragsverlängerung begonnen habe, habe er ihnen seine Wechselabsichten zum deutschen Rekordmeister mitgeteilt, wusste sporten.dk neulich über den Kreisläufer zu berichten.
Der vielleicht größere finanzielle Pondus Kopenhagens habe bei seiner Wahl nicht gezählt. Vielmehr habe die in Kiel bzw. in der Bundesliga zu erwartende größere sportliche Herausforderung den Ausschlag gegeben. Er spüre, dass Kiel der beste Verein der Welt sei. Ganz selbstverständlich wolle er deshalb ein Teil dieses Klubs sein, äußerte Toft Hansen jüngst gegenüber sporten.dk.
Löste sein Transfer vom großkalibrigen AG Kopenhagen in die schwarzweiße Handballstadt in Dänemark zunächst hier und dort eine gewisse Verwunderung aus, nannte Toft Hansen sporten.dk als zweiten Grund dafür auch die stark besetzte Bundesliga: die Liga in Deutschland sei härter, denn in jeder Partie herrsche Druck und man könne es sich nicht leisten, eine zu verlieren, ohne dass dadurch vielleicht schon die Meisterschaft entschieden werde. In der Heimat hingegen müsse man am Ende nur unter den besten acht Teams landen, bevor es in den darauf folgenden Spielen um die Wurst ginge.
Ende Juni 2001 stand Rene Toft Hansen erstmals in der Jugend-Nationalmannschaft. Bis 2004 bestritt er 37 Partien und erzielte 80 Tore. Einige Monate nach seinem Wechsel zu Viborg wurde er im Januar 2004 zum ersten Mal in das Junioren-Nationalteam berufen. Dort stehen 39 Spiele mit 99 Treffern für ihn zu Buche.
Am 7. September 2005 bestritt der frischgebackene Junioren-Weltmeister - kaum aus Ungarn zurückgekehrt - sein erstes A-Länderspiel, da Torsten Laen aufgrund eines Handbruchs pausieren musste. Zum 32:28-Sieg gegen Norwegen steuerte er damals in nur 20 Minuten vier Treffer bei. Bis heute sollten 35 weitere folgen, in denen er für 68 Tore verantwortlich zeichnete. Im rotweißen Dress traf Toft Hansen mit dem Halbrechten Kasper Sondergaard einen Kollegen aus der Heimat. Neben dem Linkshänder stammen auch auch Flensburgs Torhüter Sören Rasmussen und der ehemalige Nationalkeeper Michael Bruun von der Halbinsel Salling.
Vergangenen Dezember brach sich Toft Hansen ausgerechnet gegen seine ehemaligen Kollegen aus Viborg den rechten Zeigefinger. Nur wenige Wochen später nahm er an der WM in Schweden teil und verteidigte erfolgreich im Mittelblock. Bei seiner ersten WM-Endrunde überhaupt erreichte der künftige Kieler auf Anhieb das Finale in Malmö.
(von Dr. Oliver Schulz)
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