18.09.2011 | Bundesliga |
Einen anderen Aspekt bringt Dierk Schmäschke, Geschäftsführer der SG Flensburg-Handewitt, ins Spiel: "Jedes Team investiert meiner Meinung nach mehr Geld in die Jugendförderung als der Schleswig-Holsteinische Handballverband in die Kader." Allein daran sei zu erkennen, wie ernst die Bundesliga-Vereine die Nachwuchsförderung nehmen. Schmäschke lobt auch das Jugendzertifikat der TOYOTA Handball-Bundesliga. "Seit es das gibt, ist viel passiert. Bis auf wenige Ausnahmen nehmen die Clubs viel Geld in die Hand, um den Nachwuchs intensiv zu fördern." Die A-Jugend-Bundesliga sei auch deshalb sinnvoll, weil sich endlich die besten Nachwuchshandballer des Landes an jedem Wochenende neu beweisen müssten. "Die A-Jugend-Bundesliga ist ein Riesenschritt in die richtige Richtung", so Schmäschke, "auch wenn sie ein finanzieller Kraftakt für viele Vereine werden wird."
Das sieht natürlich auch Alfred Gislason so. Und auch der Isländer möchte den deutschen Handball durch gute Nachwuchsarbeit beim THW Kiel nach vorn bringen. Doch das Engagement der Bundesliga-Trainer habe auch Grenzen, erklärt Alfred Gislason. Er nennt als Beispiel Aron Palmarsson. Der Mittelmann des THW sollte für den isländischen Verband die Junioren-WM spielen. "Dann hätte er während unserer gesamten Vorbereitung gefehlt, weil die Junioren-Welt- und Europameisterschaften im Sommer gespielt werden", moniert Gislason. Die Konsequenz: "Hätte Island sich für die Titelkämpfe qualifiziert, hätte ich Aron nicht dort spielen lassen. Auch wenn das Ärger gegeben hätte." Man könne nicht die Integration junger Spieler fordern, legt der Kieler Trainer nach, und sie dann die wichtigste Zeit des Jahres in den Vereinen verpassen lassen. "Ein Trainer kann nicht nur für die jungen Handballer alles über den Haufen werfen." Die Lösung? "Eine der vielen Fragen, die es durchaus auch weltweit zu klären gilt. Aber ich würde die Welt- und Europameisterschaften der Junioren parallel zu denen der Männer im Januar/Februar stattfinden lassen."
(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von living sports)
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