Aus den Kieler Nachrichten vom 26.10.2011:
Kiel. Handball-Rekordmeister
THW Kiel hat das vergangene Geschäftsjahr mit einem
Minus von 500 000 Euro abgeschlossen. Das teilte der Verein
im Anschluss an eine Gesellschafterversammlung
am Freitag mit. Aufsichtsratsvorsitzender
Hinrich Vater begründete das "einmalige Ereignis"
mit Einnahmeausfällen. Manager
Klaus Elwardt
sagte zeitgleich der "Financial Times Deutschland", das Defizit
wäre Folge einer "Wertkorrektur" gewesen.
Eine Aussage, die zu der Spekulation
führte, der THW könnte beispielsweise vorzeitig die Kosten
für einen Spieler abgeschrieben haben, der einen langfristigen Vertrag besitzt,
aber kurzfristig gehen soll. "Es ist unzulässig, Abschreibungen
nach Belieben vorzuziehen. Deshalb ist dieser
Gedanke abwegig", sagte Vater gestern. Außerdem wäre
es aus steuerlichen Gründen überhaupt nur dann sinnvoll,
wenn das Unternehmen einen Gewinn erwirtschaftet hat.
"Das hat der THW aber nicht."
Es sei, so Vater, nicht die Pflicht der Gesellschafter gewesen,
das Defizit in einer Pressemitteilung zu veröffentlichen.
"Es war aber die einhellige Meinung, dies im Sinne
der Transparenz zu tun." Die Zuwendungen einiger Sponsoren
seien niedriger ausgefallen als geplant, deshalb wäre
auch der Begriff "Wertkorrektur" nicht falsch.
Um die Zukunft des Vereins würde er sich keine Sorgen
machen, schließlich hätten sich "ohne Akquisefeldzug"
schnell mehrere neue Gesellschafter gefunden, mit deren
Kapital der Bilanzverlust ausgeglichen werden soll. "Die
Resonanz hat mich sehr gefreut", sagte Vater. "Das sind
alles Kieler Unternehmen, die gut zum Verein passen."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 26.10.2011)