02.11.2011 | Nationalmannschaft |
Dessen Debüt in der Berliner Max-Schmeling-Halle droht allerdings vor fast leeren Rängen stattzufinden. Für die Partie gegen Vizeweltmeister Dänemark sind bislang nur 3200 der rund 8000 verfügbaren Karten verkauft worden. Falls sich die Situation nicht noch verbessern sollte, werden die Oberränge der Heimspielstätte des Bundesligisten Füchse Berlin abgehängt.
Einen besonderen Druck spürt der 47-Jährige nicht. "Sicherlich gibt es in der Öffentlichkeit gewisse Erwartungen. Den größten Druck lege ich mir aber selbst auf", sagt Heuberger: "Ich bin sehr erfolgsorientiert und will stets das Maximale erreichen." Dabei verzichtet er zunächst auf die Hilfe seines prominenten Vorgängers. "Heiner hat mir seine Hilfe zwar angeboten, aber er möchte sich aus meiner Arbeit weitgehend raushalten", sagte Heuberger: "Und falls ich ihn doch mal brauchen sollte, werde ich ihn fragen."
Den Supercup sieht Heuberger ohnehin nur als Durchgangsstation. Das primäre Ziel ist die Europameisterschaft im Januar 2012 in Serbien. "Dort wollen wir unbedingt noch einen der beiden Plätze erreichen, die zur Teilnahme an einem Olympia-Qualifikationsturnier berechtigen", sagte Heuberger.
Eine Aufgabe, die alles andere als leicht werden dürfte. Nach Platz elf bei der zurückliegenden Weltmeisterschaft in Schweden gehört Deutschland nicht mehr zur Weltspitze. "Frankreich ist zurzeit das Maß aller Dinge, dahinter folgt Dänemark. Erst danach kommen Mannschaften, mit denen wir uns messen können", so Heuberger: "Es muss aber alles passen, um gegen Teams wie Spanien oder Schweden zu bestehen."
Dabei wird es vor allem auf die richtige Einstellung ankommen. "Ich bin mir nicht ganz sicher, ob jeder Spieler zuletzt immer das letzte für die Mannschaft gegeben hat und ob immer die notwendige Fokussierung auf den Handball da war", sagte Heuberger. Darüber habe er mit jedem Spieler gesprochen. "Ich möchte, dass wir bei der Nationalmannschaft nicht nur Spaß, sondern auch Erfolg haben."
Beim Supercup muss Heuberger auf klangvolle Namen verzichten. Mit Johannes Bitter, Torsten Jansen und Christian Zeitz haben drei ehemalige Leistungsträger und Führungsspieler ihren Verzicht erklärt. Daraus ergibt sich eine neue Hierarchie in der Mannschaft. "Sicherlich kann Pascal Hens aufgrund seiner Erfahrung für das Team sehr wertvoll sein. Auch Holger Glandorf und Oliver Roggisch sind Kandidaten für die Rolle als Führungsspieler", sagte Heuberger.
Morgen wird es ernst für Martin Heuberger. Beim Spiel gegen den Vizeweltmeister wird er erstmals die sportliche Verantwortung tragen. Angst hat der neue Bundestrainer nicht - im Gegenteil: "Endlich geht es los."
(aus den Kieler Nachrichten vom 02.11.2011)
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